Vers- und Bildteil 5
Kinsey Miriam
Nach diesen Märchen, froh und heiter,
geht es bei Miriam Kinsey weiter.
Im "Lifing Masters of Netsuke"
seh'n Kappas wir im Party-Looke.
Auf ihrem Music-Festival
erleben wir zum ersten mal,
wie Kappas, für uns kaum zu fassen,
musikalisch ausgelassen,
sich von der besten Seite geben.
Schön auch das 'mal zu erleben.
1. Der erste, auf dem Lotos-Strunke,
zupft den Bass in der Spelunke,
und singt dazu in reinstem Ton,
den Kappa-late-night-Barriton.
2. Der nächste von der Kappa-Schurken,
trommelt mit zwei grünen Gurken,
wohl zum eig'nen Gaudium,
auf einer Kürbisfrucht herum.
Er singt dazu in dumpfen Tönen
ein Lied, es ist zum Abgewöhnen.
3. Der dritte von den Musikanten
spielt für die Kappa-Anverwandten
auf einer Gurkenflöte schrill,
und bereichert das Idyll.
Zu der Musik, im Schildkröt'panzer,
4. tanzen froh "The Swinging Dancer".
Hin und her und hoch das Bein,
tanzen kann was Schönes sein.
Lustig sind sie zu betrachten,
wie sie auf den Tanzschritt achten.
Einmal hin und einmal her,
rundherum, das ist nicht schwer.
Dass die beiden sich verstehen,
kann man gleich auf Anhieb sehen.
Mit den Händen klapp, klapp, klapp,
mit den Flossen tapp, tapp, tapp.
Jeder Schritt im Repertoire
stimmt bei diesem Kappa-Paar.
Einmal hin, einmal her,
rund herum, das ist nicht schwer.
Nebenan auf dem Parkett,
5. Kappa-klassisches Ballett.
Nach dem No-Spiel-Ritual
wirbeln Tänzer durch den Saal.
Hoch das Bein und durchgestreckt,
eine Drehung schnell perfekt,
auf den Zehenspitzen.
Da kommt man ins Schwitzen.
Auch beim Solo-Tanze
gibt man stets das Ganze,
und sie macht das prima,
6. die Kappa-Ballerina.
Geschnitzt hat Kodo genial
für uns das Kappa-Festival,
very nice in ivory,
short time ago, in nineteenthree.
Ein andres Nets'ke das ich fand,
vor dreißig Jahren erst entstand.
7. Ein Frosch bei einem Froschfehltritt,
zeigt sich beim Kaninchenritt.
Geschnitzt von Meigyokusai
geben fröhlich sich die zwei,
weil sie nichts anderes im Sinn,
der Lustbarkeit gemeinsam hin.
Der Frosch, in Liebe und Humor,
beißt das Häschen spitz ins Ohr,
und wir hören wonnelüstern
ihn "I quak' you" dabei flüstern.
Das Häschen auf dem Lotosblatt,
was der Frosch macht, gerne hat.
Wir hören ihn verliebt dort stöhnen:
"An dich könnt' ich mich schnell gewöhnen".
Dem Sammler sicherlich gefällt
was auf dem Nets'ke dargestellt.
Ihm als Mann von Lebensart,
zum Erhalte seiner Art,
empfiehlt der Lurch mit breiter Gosch:
"Tu's mal wieder, sei kein Frosch.
Man braucht dazu kein Lotosblatt.
Ein Bett genügt. Wer keines hat,
schafft sicher es mit Phantasie
im Tachi-Bobo anderswie“.
8. Den Hippofrog, Kaba-Gaeru
schuf Masatoshi der Filou.
Ob es das Tier tatsächlich gibt
hab' ich nicht herausgekriegt.
Wenn ich ihn anseh' mir verstohlen,
glaub' ich, man will uns hier verkohlen.
Für ein Fröschlein von Format,
er zu wenig Warzen hat.
Für ein Flusspferd aus dem Nil,
wirkt andrerseits er zu grazil.
Vielleicht stimmt, was Masathoshi meint.
Dass Frosch und Nilpferd sich vereint,
als man einst am Badestrand,
im Niltal sich symphatisch fand.
Vermutlich liebten sich die zwei;
und Miriam Kinsey war dabei.
fotografierte live vor Ort,
fürs Nets'ke-Buch Kinsey-Report.
Den Nachwuchs hat sie gut getroffen.
Die Eltern sind im Nil ersoffen.
Der nächste Frosch, der arme Tropf
9. sitzt in einem Bonsai-Topf.
Der Pott soll ihm am Wachstum hindern,
einschränken die Zahl von Kindern,
denn in Nippons Inselraum
ist Platz für Großfamilien kaum.
Das dachte Senpo wohl bigott,
als er schnitzte diesen Pott..
Der Frosch fand solche Denkart blöde
und er gab sich auch nicht spröde.
Als Ikku's Krötchen kam vorbei
war ihm das alles einerlei.
10. Als mit 'ner Blume in der Hand,
die Hübsche plötzlich vor ihm stand,
nahm er den Heiratsantrag an
und wurd' sogleich ihr Ehemann.
Dass er dabei erfolgreich war,
beweist der beiden Quappenschar,
11. die wir im nächsten Nets'ke seh'n.
Rund gerechnet dreimal zehn.
In den Blumentopf, den engen,
lässt sich zwar ein Bäumchen drängen.
Der Frosch jedoch im Nippon-Reich,
braucht zum Leben einen Teich,
'nen Biotop, der nicht zu klein,
mit Wasser drin, welches noch rein.
Alles andre dann im Leben,
regelt selbst sich. Eben...
12. Das hat der Frosch sich ausbedungen,
dem auch der nächste Wurf gelungen.
13. Auf einem Ried-Elritzen-Schöpper
sitzt überrascht ein junger Höpper.
Beim Fischen wurde er gefangen.
Die Karpfen jedoch, die entsprangen.
Der Petrijünger, der gefischt,
hatte nur den Frosch erwischt.
Was will uns dieses Nets'ke sagen,
werdet ihr verwundert fragen.
Erstens, denk' ich, dass im Leben
auch mal etwas geht daneben.
Zweitens, dass man nicht kann schöpfen
immer nur aus vollen Töpfen.
Drittens, ein Frosch, selbst wenn er frisch,
taugt kaum für einen Mittagstisch,
und viertens schließlich, drauf kommt's an.
Wer den Schwachen zugetan,
wem selbst die Frösch' nicht einerlei,
so denk' ich, der fährt gut dabei.
14. Der nächste Frosch, es ist ein Graus,
zieht traurig seine Stirne kraus.
Denn seine Frau, die schwanger war,
besuchte grad' der Adebar
und der, er ist ja so verkommen,
hat sie im Schilf sich vorgenommen.
Nun ist Herr Frosch die Gattin los.
Wahrscheinlich bleibt er kinderlos.
15. Auf einem alten Treibholzstück
versucht Frau Quaxe grad' ihr Glück.
Sie macht sich an ein Fröschlein ran,
von welchem sie sehr angetan.
Sie flüstert leise ihm ins Ohr,
was ihm recht sonderbar kommt vor.
Sie quakt zu ihm, das ist gemein,
"dass er doch kein Frosch soll sein."
Später als er es begriffen,
hat der Junge zugegriffen.
Was das Fröschlein machte dann,
darauf kommt es hier nicht an.
Wir haben es als nächstes nun
16. mit dem Kappa-Tier zu tun.
Zweimal bei Kinsey finden wir
nacheinander dieses Tier.
Das erste stammt von Akihide.
Auf einer Reuse hockt stupide
der Wüstling voller Fischbegehr.
Doch der Reusenkorb ist leer.
Den zweiten schnitzte Masatoshi.
17. Wir seh'n, es ist ein Kappa-Koshi;
ein Kappa-Prinz, der immerdar
verliebt in hübsche Mädchen war.
Besonders, so hab' ich erfahren,
mocht' er die mit langen Haaren.
Ihnen stellte er gern nach.
Sorgte für manches Ungemach.
Noch heut' in Japan gilt der Satz:
"O-Kappa komm und sein mein Schatz".
Gemeint sind wie vor hundert Jahren,
die Mädchen mit den langen Haaren.
18. Der nächste Frosch, um den es geht,
aus einem Blatt gerad' entsteht.
Er drängt sich aus dem grünen Schoße
hervor, der warzig glatte Stramme,
und die gute Meta-Morphose
spielt wieder einmal Amme.
Ob die Froschgeburt ging glatt,
steht auf einem andern Blatt.*24
Den letzten Frosch im Kinsey-Buche,
seh'n wir bei einem Mord-Versuche.
An der Schlange nimmt er Rache
in der Frosch-Verfolgungs-Sache.
Mutig ist er dieser Frosch.
19. Das Reptil in seiner Gosch,
beißt er zu der Killerlurch.
Der Schlange geht es durch und durch.
Ausgemerzt ist die Gefahr,
die für den Quaks Lumbricus war.
Lumbricus terrestris heißt,
das Reptil, das der Frosch zerbeißt.
Die Schlange bei uns mehr bekannt
ist, wenn sie Regenwurm genannt.
Klefisch
Nach Kinsey folgt im Alphabet
Klefisch. Was bei diesem steht,
darüber bin ich mir im Klaren,
werden wir sofort erfahren.
Dort sitzt im Buch, gleich vorne an,
dass man ihn auch bewundern kann,
20. ein Kröten-Sennin, still und stumm,
geschnitzt aus Elfenbein herum.
Mit seinem blätterigen Kragen,
sitzt er dort, als wollt' er sagen.
"Besucht mich 'mal, kommt doch vorbei".
"Asobi ni kite Kudasai".
Ob ihr dieses angenommen,
bei Klefisch's mal vorbeizukommen
und ob ihr ihn dort angetroffen,
ist mir zwar, ich sag' es offen
und auch ziemlich rustikal:
"Schnupp' egal".
Für mich ist weitaus wichtiger,
er.
21. Der auf der Lotoswurzel sitzt
und seine Ohren listig spitzt,
weil ein Summen er vernommen,
das bekannt ihm vorgekommen.
So sitzt er sprungbereit und lauert.
Doch es dauert, dauert, dauert.
Ob die Fliege abgedreht,
bei Klefisch nicht berichtet steht.
Das nächste Nets'ke folgt sogleich.
Recht sonderbar doch einfallsreich
zeigt eine Kröte uns den Rücken.
Und was sehen wir beim Bücken?
22. An ihrer linken Hüfte liegt
ein Mann, der sich dort an sie schmiegt.
Wenn wir des Nets'ke uns betrachten
und auf Kleinigkeiten achten,
erkennen wir noch mehr
als bisher.
Was er dort macht, der Tunichtgut,
das tut er wohl im Übermut.
Die Kröte gibt sich dazu her
zu Unterstützen sein Begehr.
Ihre Zunge ausgestreckt,
nach dem kleinen Manne leckt.
Wenn ich den Sinngehalt verstehe
und glaube, was ich gar nicht sehe,
bin ich wieder 'mal perplex.
Schöne Sauerei der Sex.
Schnell weg von dieser Rotlichtszene.
Betrachten wir uns lieber jene,
23. die auf der Tempelglocke hocken.
Was die beiden dort verbocken
nur der Gläubige versteht.
Während die Trommel zum Gebet
im Tempel Buddhas ruft und ruft,
legt der Frosch, der grüne Schuft,
flink, geschickt, gerissen munter,
ein Hühnerei dem Kappa unter.
Das Kappa steht hier für den Hahn
und fängt sogleich zu brüten an.
Was will uns dieses Schnitzwerk sagen,
werdet ihr bestimmt nun fragen.
Scherzhaft ist hier dargestellt
auf was es ankommt auf der Welt.
Auf Gottesfurcht und Gläubigkeit!
Nur wer zum Gebete ist bereit,
vor seinem Schöpfer niederkniet,
erfährt was mit dem Ei geschieht.
Ob ein kleines Fröschlein gar
daraus so entstanden war,
oder ob, wer weiß das schon,
ein Grüner für den Tempelthron.
Wir sehen nur, wie wohlbehütet,
das Weltenei wird ausgebrütet
und erinnern uns daran,
was Gottesfurcht und Glauben kann.
Kriege lassen sich gewinnen,
Wasser kann zu Blut gerinnen.
Krüppel lernen sehen,
Blinde wieder gehen.
Tote werden auferweckt
wenn rechtzeitig man sie entdeckt.
Wunder, Heilung nicht zuletzt,
Berge er sogar versetzt.
Darauf kommt's im Leben an
und dass man all das glauben kann.
In Walrosszahn gekonnt geschnitten,
ist das Kunstwerk unbestritten,
dank seiner Kuriosität,
eine Netsuke-Rarität,
die man gern in Händen hält,
die sicherlich auch euch gefällt.
Ein Schnitzwerk noch aus dem Archiv
von Klefisch bleibt zu nennen.
Nur kurz, weil diese Art Motiv
wir schon aus andern Büchern kennen.
Der Frosch, wie könnt' es anders sein,
24. wird von der Schlange, wie gemein,
eingewickelt sehr gelungen
und später dann von ihr verschlungen.
Das Nets'ke will uns also warnen:
Lass dich von ihr niemals umgarnen.
Krebs
Mit Klefisch sind wir nun am Ende,
doch folgt dem fisch die Krebs behände.
Sie stellt mit Edwards und Humor,
die Peabody-Collection vor.
25. Dort fällt uns gleich ein Sennin auf,
bei dem, wir achten ja darauf,
drei Attribute sind vereint.
Besonders gut und wohl gemeint
hat es der Carver mit dem Mann,
was man unschwer sehen kann.
Kröte, Pfirsich, Kürbisfrucht,
alles bestens ausgesucht,
machen uns auf Anhieb klar,
dass er 'was besond'res war.
Sex, Reichtum, Beharrlichkeit, Magie,
dafür steht das Krötenvieh.
Der Pfirsich für Unsterblichkeit
und eheliche Zweisamkeit.
Chokwaros Zauber-Kürbis-Frucht
Unglück zu vermeiden sucht.
Kurz gesagt und auf die Schnelle:
Ein Heiliger für alle Fälle.
Ohne Päuschen, zum Verschnaufen,
wir zur nächsten Plastik laufen.
26. In einem Körbchen, ganz modern,
ein Kröterich mit seinem Herrn.
Er wird gehätschelt und gehegt,
auf Heu gebettet und gepflegt.
Aus Elfenbein geschnitzt die beiden
an der selben Krankheit leiden.
Dem Kröter riss, was nicht sehr fein,
ein Reiher aus das Hinterbein.
Das schmerzt das Tier ganz zweifellos.
Doch auch des Sennins Leid ist groß.
Er fühlt mit ihm; wer fühlt der kennt
die Krankheit die man Mitleid nennt.
Ja was können wir da tun,
werdet ihr euch fragen nun.
Nichts, da habt ihr sicher recht,
die beiden sind ja eh nicht echt.
Nein, nein, von Fälschung keine Spur.
Sagen wollt' ich damit nur,
dass der Schmerz wär' mehr akut,
wenn beide wär'n aus Fleisch und Blut.
Da sie jedoch aus Elfenbein,
ertragen leichter sie die Pein.
27. Nebenan im Glasschrank steht
ein Sennin dem es besser geht.
Wir ahnen gleich dafür den Grund:
Ja, seine Kröte ist gesund.
Dem Sennin steht als Attribut,
seine Gama wirklich gut.
Diese denkt mit viel Pläsier:
"Der Sennin der passt gut zu mir".
Sich gegenseitig achtend so
leben glücklich sie und froh.
28. Glücklich ebenfalls als Paar
stellt sich das nächste Duo dar.
Sie liebkosen sich spontan.
Beide sind aus Porzellan.
Gebrannt im 18. Jahrhundert
und in Salem viel bewundert.
Die beiden sind die Attraktion
im Peabody-Museum schon
seit langer, langer Zeit.
So zeigen sie sich dort zu zweit.
Um sie herum, das ganze Jahr,
drängt sich die Besucherschar.
Die beiden lassen sich nicht stören,
im Gegenseitig-sich-betören.
Ich weiß nicht ob es so 'was gibt.
Es scheint als wären sie verliebt
noch immer, nach 300 Jahren.
"So 'was müsst mir widerfahren",
denkt so mancher brave Mann,
der sie dort so sehen kann.
Was ein jeder wohl versteht.
Wir wenden ab uns nun diskret,
lassen den beiden ihre Ruh
und wenden uns den Kappa's zu.
Die, dort in Salem, USA
schon mancher im Museum sah.
Der eine sitzt im grünen Rasen
29. und spielt das Spiel mit Seifenblasen.
Der andre, weniger seriös,
war wieder 'mal zu amourös.
30. tappte bei dem Stelldichein
prompt in jene Falle rein,
die manchmal jenem wird gestellt,
der sich nicht an Normen hält,
und in seinem Übermut,
zuviel des Guten oftmals tut.
Und was lehrt uns das Gedicht?
Übertreiben soll man nicht.
Vom Kappa, ohne Übergang,
zum Frosche, dem die Flucht gelang.
Wir sehen dieses stolze Tier
31. im Ausschnitt und vergrößert hier.
Er sitzt noch auf dem Brunnentrog,
der ihn gerad' zur Flucht bewog.
Als der Eimer, wasserschwer
wurd emporgehieft
saß im Eimer auch noch er
und entkam gewieft.
Aus dem dunklen Brunnenloch
zog man ihn zum Lichte hoch.
Hier sitzt er nun und gibt sich schlau.
Obgleich er selbst nicht so genau
erklären kann wie ihm gescheh'n
gibt er an, uns zu versteh'n,
dass er ein kluges Kerlchen sei.
Und er fühlt sich stark dabei.
Doch die Moral von dem Gedicht
versteht das Fröschlein nicht.
Die lautet, frei nach Busch gedichtet
so wie es hier nun steht berichtet:
Wenn einer der im Brunnen wohnt,
dem eingeschränkt sein Horizont,
aus dem dunklen Wasserschacht
entkommen konnt, durch Zufalls Macht,
gleich denkt, dass er ein Schlaufrosch wär',
so irrt sich der.
Von Wilhelm Busch, dem großen Dichter,
zurück zu unserm Froschgelichter.
32. Auf einem Lotosblatte ringen
zwei Frösch um 'nen grünen Schatz.
Einer will den andern zwingen,
zu überlassen ihm den Platz.
Doch weil die beiden in der Frage
stur sind, klärt sich nicht die Lage.
So kämpfen beide unverdrossen
bis zum Endsieg; festentschlossen,
um jenen Schatz, der nebenan
am Streite sich ergötzen kann.
Während sich die beiden Froschen
gegenseitig schlimm verdroschen,
wartete sie mit Geduld;
zu erweisen dem die Huld,
der aus dem Kampfe ging hervor
siegreich als der Matador.
Wie der Streit ist ausgegangen,
und ob der Sieger dem Verlangen
der dreisten Fröschin konnt' entsprechen,
wollen wir hier nicht besprechen.
Wir halten uns vielmehr daran,
an das, was man noch sehen kann.
33. Die Froschdame liegt ziemlich matt
nun auf dem weichen Lotosblatt.
Sonst scheint alles ganz normal
auf dem grünen Blattoval.
Die Lotosknospe macht uns klar,
als Symbol für neues Leben,
dass die Fröschin schwanger war.
Das soll's bei Grünen geben.
In guter Hoffnung, voller Glück,
lassen wir das Tier zurück
und wenden uns in aller Ruh,
einem andern Fröschlein zu.
Ist es Zufall oder nicht?
Wir kennen dieses Froschgesicht.
34. Es ist der kühne Matador,
der aus dem Lotosblatt hervor-
äugt prüfend ob die Luft ist rein,
denn er will erkannt nicht sein.
So verharrt er ängstlich still,
weil er nicht bezahlen will.
Erst mal sehen ob die Kleinen
demnächst wirklich sind die meinen
denkt er; falls ja, die Alimente,
spar ich mir für meine Rente.
Nachdem er dies zu End' gedacht
hat er sich aus dem Staub gemacht.
So die Moral: Manch Vater schafft
zu drücken sich vor Vaterschaft.
Mutterschaft in grünen Kreisen
ist leichter jedoch nachzuweisen.
Für den Sammler sei gesagt:
Heut ist der Frosch schon sehr betagt.
200 Jahre alt; der Lurch
hat lange schon die Rente durch.
Vom Rentnerdasein zu dem jungen
35. Froschpaar das ins Boot gesprungen.
Das Schiff, aus Lotosblatt gebaut
scheint den beiden sehr vertraut.
Mit schnellen langen Ruderzügen
sie das Wasser nun durchpflügen.
Der Kurs liegt an: Geradeaus.
Dann werfen sie das Ojime aus;
und legen sich vor Anker
als wär' ihr Blatt ein Tanker.
So haben beide dann die Nacht,
draußen auf hoher See verbracht.
Ob es stürmisch war auf See?
Windstärke 12, oje, o weh.
Als Nets'ke diese Schnitzerei,
gestiftet von der Reederei,
hat, nach Sammler-Hörensagen,
einst ein Quakiral getragen.
Geschnitten hat es Yugyokusai
anno achtzehnhundert drei.
Von See zurück auf festem Land,
ich diesen Frosch bei Krebs noch fand.
Der Kikker hat Charakterzug,
doch scheint er noch nicht scharf genug
für sein Vorhaben zu sein.
36. Was wollt' er sonst auf diesem Stein? *25
Lassen wir die Frage offen.
Die Kröte, die davon betroffen
sein könnte hockt bereits im Stroh
37. auf 'ner Sandale, lichterloh
scheint sie, das lässt sich gut erkennen,
auf seine Rückkehr hinzubrennen.
Ob der Frosch, geschliffen nun,
konnte ihr Genüge tun,
darüber wurde nichts bekannt.
Margie Krebs schweigt nur galant.
Lisa Edwards dazu befragt,
hat schelmisch lächelnd nur gesagt:
"Dir fehlt es wohl an Phantasie".
Da wurd ich rot ihr vis a vis.
Aus dieser heiklen Situation
befreite mich im Nets'ke-Schrank,
vor Einsatz der Transpiration
das nächste Schnitzwerk, Gott sei Dank.
Die Frage, die sich jetzt gestellt,
war anderer Natur,
bezog sich auf den Sinn der Welt
in folgender Skulptur.
Das Nets'ke zeigt uns eine Schlange,
die mit ihrem Reptilschlunde
38. den Frosch verzehrt, der ziemlich bange
wirkt aus gutem Grunde.
Ihn, der grade noch ganz munter,
eine Fliege sich erjagt,
würgt die Schlange nun hinunter,
ohne dass er wurd’ gefragt.
Fressen und gefressen werden;
ist dies der Daseinssinn auf Erden?
Es muss nebst Kauen
und Verdauen
doch etwas anderes im Leben
auch noch geben...
so frag' ich mich, dann fällt's mir ein.
Es wird das Nets'ke-Sammeln sein.
Bestätigt wurd' die Theorie
in der Nets'ke-Galerie,
wo ich philosophierend stand
schließlich das Kappa-Nets'ke fand.
39. Die Holzarbeit von Masatoshi
zeigt einen Frosch vor'm Himotoshi,
der unter einem Lotosblatt
Versteck und Schutz gefunden hat.
Die Lotosknospe zeigt uns an,
dass weise er hat recht getan;
und das Kappa stellt uns dar,
dass vorbei schon die Gefahr.
Es neigt den Kopf, den Frosch zu sehen
und was dem Tier dabei geschehen,
weiß der Nets'ke-Sammler wohl.
Aus dem Kappa-Kopf, der hohl,
strömte die Lebenskraft heraus.
Die Froschjagd war vorbei und aus.
Was weiter noch im Kunstwerk wird
uns erzählt, symbolisiert,
ist, dass das Fröschlein eben
erlang sein zweites Leben.
Für Unsterblichkeit steht jene Frucht.
Und der, der drunter Schutz gesucht,
das wissen wir recht lange schon,
steht selbst für Reinkarnation.
Auferstehung, Neugeburt!
Ob der Gedanke so absurd
wie er erscheint, das zu erfassen
bleibt ganz allein dir überlassen.
Hoffend, dass in dieser Frage
zweifelsfrei ist eure Lage
wollen wir von Salem nun,
'nen Blick nach Honolulu tun
und bei Georg Lazarnick
verweilen einen Augenblick.
Lazarnick
Vielleicht sogar für Stunden.
Manches hab ich dort gefunden,
aus Honolulu mitgebracht,
auf dass es Freude euch nun macht.
Fünf Kilo schwer wiegt jeder Band
von Georgs Werk im meiner Hand.
Der Frosch, das wird beim Blättern klar,
war offenbar Lazarnicks Star.
Gleich vorne an, auf Seite vier,
finden wir das schöne Tier.
40. Drei Stück davon, auf einem Stein,
geschnitzt vom Netsukeshi fein,
wie sie sich dort mit Behagen,
Ameisen zum Frühstück jagen.
Dreihundert Jahre alt
ist das schöne Kunstwerk bald,
von Ichiryu einst datiert
1723, handsigniert.
41. Auf Seite 62 hockt
ein Frosch, vom Giftpilz angelockt,
um dessen Kappe zu beglücken,
die er mit 'nem Lurchenrücken
verwechselt hat ganz offenbar,
was für den Nachwuchs traurig war.
42. Acht Seiten weiter dann, auf siebzig,
die Schildkrott findet es nicht witzig,
was der Frosch, der Tunichtgut,
anstellt da im Übermut.
Doch dann denkt sie lapidar,
dass es doch vergebens war,
was das Fröschlein da gemacht;
und hat vor sich hingelacht.
Auf der selben Seite unten
hab ich die Kröte dann gefunden,
die bei Brockhaus ich bereits
vorgestellt hab ihrerseits.
Dort schleppt ein Sennin, mächtig schwitzend, (siehe Abb. 106)
die Kröt' aus seiner Schulter sitzend,
gram gebeugt mit sich herum,
und keiner wusst' warum.
Nun endlich wissen alle wir,
was wollt' von ihm das Krötentier.
Die Kröt', die schlimme, liebestolle,
hatt' verloren die Kontrolle
und machte sich, viel Freud' viel Ehr',
über ihren Sennin her.
Lassen wir's dabei bewenden,
zu Lazarnick 'rück uns blenden.
43. Am Brunnentrog, mit dem er floh,
hängt ein Fröschlein und ist froh,
dass es nun am Tageslicht,
nicht mehr ganz so dunkel ist
wie unten im feuchten Brunnenschacht
wo die Sonne selten lacht.
Während er noch nachsinniert
wohin als erstes er spaziert,
wir als Sammler heimlich fragen,
was will uns das Nets'ke sagen.
" Ido no Kawazu
Taikai o Shirazu"
"Was weiß der Brunnenfrosch vom Meer"
so die Übersetzung, ungefähr.
Der Frosch indes, der Wärme wegen,
klettert um sich hinzulegen,
44. ganz nach oben, dort mit Wonne,
genießt er dann die Mittagssonne.
"So lässt sich's leben..." Er erschrickt
als ihn die Möwe aufgepickt.
Der Frosch, non-stop vom Brunnentrog,
per Möwe zum Pazifik flog.
Diesen, aus der Vogelschau,
lernte kennen er genau.
Die Möwe, die ihn vorher biss,
entließ den Frosch als Möwen.....
So die Moral, hier nun beschrieben:
Das Sonnen-Dasein war nur kurz.
Wär' im Brunnen er geblieben,
müsst er nicht schwimmen jetzt als Furz.
Doch andrerseits, was zu versteh'n,
hätt' er das Meer niemals geseh'n..
So schließe ich hier den Bericht.
Aus relativ bescheid'ner Sicht
erlebt, wer sonst im Brunnen wohnt,
den großen weiten Horizont.
Über See, die Vogelschau,
schärfte das Auge, ganz genau
45. erkennen wir, halb Frosch, halb Fisch,
von Cho-Ko-sai erfinderisch
geschnitzt um 18 hundert vier,
das Unter-Wasser-Zwidder-Tier.
Obgleich ich lange recherchiert,
was das Tier symbolisiert,
wurde mir nicht gänzlich klar,
was die rechte Antwort war.
Ist der Glaube hier der Grund
für den Tier-Symbol-Verbund?
Wir wissen ja, um jene Zeit
auch Europäer machten breit
sich dort, darauf sei hingewiesen.
Holländer und Portugiesen,
brachten mit das Christentum.
Im Inselreich mancher Schogun
ließ sich, ohne sich zu wehren,
zum Katholiken schnell bekehren.
Aus dieser Sicht betrachtet nun,
scheint es durchaus opportun,
dass wir den Ichthys vor uns haben.
Auf dessen Auferstehungsgaben
weisen hin des Frosches Flossen.
Bereit dazu und fest entschlossen,
an diesem Glauben festzuhalten,
ließ das Nets'ke sich gestalten
ein Schogun im Schogunat.
So war es sicher, in der Tat.
Ein Fisch, gepaart mit einem Frosch,
das gab es früher nur bei Bosch.
Hieronymus, das wissen wir,
kannte dieses Fabeltier.
Rabelais und auch Teniers
übernahmen das Symbol des Tiers,
das von Bosch, wo es entstand,
seinen Weg nach Japan fand.
Holländische Händler, nehm' ich an,
haben das dereinst getan.
Führten aus dem Hause Bosch
den Kikker ein, mit Namen Frosch.
Sie brachten auch den Ichthys-Fisch
in Japan auf den Küchentisch.
Vom Tisch zum Obi ist nicht weit,
denke ich mit Heiterkeit
und schau mir das Netsuke an,
auf dem ich beide sehen kann.
In Japan hielt die Christenheit
nicht lange durch, nur kurze Zeit,
fünfzig Jahre, länger kaum.
Aus der Traum.
Der Ichthys-Fisch er tauchte unter.
Buddha wurde wieder munter.
Statt der Bibel jetzt als Muss
jeden Tag Konfuzius.
Die Sennins kehrten wieder ein
ins altvertraute Uchi-Heim.
46. Die ersten beiden sehen wir
47. auf den nächsten Bildern hier.
Beide sind in argen Nöten.
Zu korpulent sind ihre Kröten.
Da heißt es vorsichtig zu sein,
denn 'ne Krott, wenn sie allein
sich fühlt, wie hier mit ihm,
wird manchmal plötzlich sehr intim.
Da muss, das will man uns hier lehren,
mit letzter Kraft sich oftmals wehren.
Ob die beiden, ach so Frommen,,
mit ihren Kröten klargekommen,
oder ob sie in dem Streit
zur Aufgabe waren bereit,
darüber nichts bei Georg steht.
Der schweigt dazu nur ganz diskret.
Nach so viel schnöder Diskretion,
zur nächsten Nets'ke-Attraktion.
Subarashii, wunderbar,
dieses Nets'ke-Exemplar.
48. Sansukumi-Dreier-Gruppe,
keiner ist dem andern schnuppe;
alle gegenseitig bange,
voreinander schon so lange,
zeigen sich die drei
geschnitzt von Chokusai.
Weiter nun im bunten Reigen.
Ono no Tofu will uns zeigen,
wie er leibt und wie er lebt.
49. Sein Frosch ihn auf den Rücken hebt,
um ihn, wie an allen Tagen,
zum Spaziergang auszutragen.
So zeigen sich die beiden gern.
Das Fröschlein seinem hohen Herrn
erweist auf diese Art die Huld.
Ausdauer ist es und Geduld,
das will uns dieses Nets'ke lehren,
stets beide zum Erfolg gehören.
Ohne diese werten beiden,
wird man Schiffbruch schnell erleiden.
Lazarnick Seite vier null acht,
hat uns etwas mitgebracht,
was das Sammler-Herz erfreut
auch noch heut'.
50. Ein Frosch, aus Treibholz exzellent
geschnitzt vom Meister mit Talent.
Goho, der große Nets'ke-Könner,
schnitt ihn gekonnt für einen Gönner,
so wie er das Fröschlein sah,
lebensecht und lebensnah.
Mit scharfem Auge, sichrer Hand
und geschliff'nem Kunstverstand,
hat Goho den Frosch signiert.
und "So Geiyo" dazu graviert.
Dies zu übersetzen ich hier wag':
"Strahlend wie der junge Tag".
Der Meister damit, wie mir scheint
hat den schönen Frosch gemeint.
Nach diesem Nets'ke-Strahlemann
seh'n wir uns den nächsten an.
51. Aus Buchsbaumholz hat ihn Goho
geschnitten einst. Er wusst' wieso.
Buchsbaum für Unsterblichkeit
war bekannt schon seinerzeit.
Mit Frosch und Lotos im Verbund
fürwahr ein Auferstehungsgrund.
Als Symbol für Gottgeburt
der Lotos einst gedeutet wurd'.
Dies war auch dem Frosch bekannt.
Und weil er gern würd' Gott genannt,
versucht im Nets'ke er verstohlen
sich den Samenkern zu holen.
In diesem Kerne liegt die Kraft
die solcherlei Verwandlung schafft,
denkt der Frosch. Im nächsten Leben
Gott zu sein ist sein Bestreben.
Er klettert auf die Lotos-Frucht
wo krampfhaft er sodann versucht
zu pflücken, was er hätt' so gern;
einen Lotossamenkern.
Was der Frosch mit Intellekt
sich im Stillen ausgeheckt,
setzt er gleich, er ist nicht dumm,
sofort dann in die Praxis um.
Der Kern mit seiner ganzen Fülle
bewegt sich bereits in der Hülle.
Das Fröschlein denkt, "gleich hab' ich ihn,
versucht zu drehen und zu zieh'n,
doch der Samen, obgleich lose,
steckt sicher in der Hülsendose.
Was immer auch der Frosch versucht,
er kommt nicht an den Kern der Frucht.
Am End' verließ den Frosch die Kraft.
Er fiel herab vom Hülsenschaft,
und landete mit einem "Pflumpf",
wo er herkam, tief in Sumpf.
So die Moral von dem Gedicht.
Ein Gott wurd aus dem Frosche nicht.
Lazarinick hat nicht mehr geschrieben.
Wahrscheinlich ist er Frosch geblieben.
Aus der Götter-Mythen-Welt
zum Holz-Frosch der uns sehr gefällt.
52. Er ist ein bisschen dick geraten.
Ansonsten von den Lebensdaten
ist nicht allzu viel bekannt.
Nur die Warzen sind genannt.
Von denen weist er auf gar viel,
geschnitzt im Ukibori-Stil.
Mehr weiß man nicht, doch apropos,
geschnitzt wurd er einst von Goho.
53. Drei Frösche auf 'nem Minnow-Wing,
jenem oval geflocht'nem Ding,
das man auf dem Lande kennt,
mit dem man Spreu vom Weizen trennt.
Das Nets'ke ist geschnitzt aus Horn.
Die Frösche stellen da das Korn.
54. Eine Eier-Pflanzen-Frucht
hat ein Fröschlein aufgesucht.
Es ist ein Frosch aus der Provinz.
Ihm träumte, dass er einst ein Prinz
am Kaiserhofe würde sein.
Als er so saß beim Mondenschein
träumte im Bette, mit Routine,
's Prinzesschen von 'ner Aubergine.
Weil beide träumten intensiv
war das Träumen effektiv.
Am nächsten Morgen wurde wahr
was in der Nacht ein Traum noch war.
Wer an der Sache interessiert,
wissen möcht’ wie's funktioniert,
der sollte das Glossar befragen.
Die Aubergine wird's ihm sagen.
Weiter in der Ahnenreihe
folgen schon die nächsten zwei'e.
Geschnitzt vom Meister Harumitsu
55. zeigen sie sich beim Jujitsu,
einer Technik mit welcher man
jede Kröt' besiegen kann.
Ein schneller Blick, der rechte Griff.
Mit kurzem Schwung und einem Kniff,
kann man den stärksten Gegner schocken.
Selbst die aller schwersten Brocken
sind leicht so zu besiegen,
müssen unterliegen.
Setzt der Kämpfer dann spontan,
abschließend den Nelson an
gibt der Gegner, sei's wie's sei,
im Schwitzkasten dann schnell klein bei.
Abseits, fern vom Kampfgeschehen,
wir den Gama Sennin sehen.
56. In der Hand das Krötchen zeigt,
dass er ihr sehr zugeneigt.
Die Kröte, nicht mit Widerwillen,
lässt sich vom heil'gen Manne stillen.
Ist die Kleine etwa gar
ein Sennin-Nachwuchs-Exemplar?
Wir wissen's nicht, schweigen betoffen,
lassen diese Frage offen;
wenden ab uns vom Filou,
dem Künstler Hideoki zu.
Der hat für uns die Krott geschnitzt,
die uns gegenübersitzt.
57. Sie ist nicht schön, doch irgendwie
machte Eindruck dieses Vieh
auf die Japaner jener Tage,
dies steht fest, gar keine Frage.
Was hat die Leute nur bewogen,
dass sie sich so angezogen,
'ne Kröte hängten vor den Bauch?
Woher stammte dieser Brauch?
Was ist denn dran an diesem Tier,
so fragen wir uns heut' noch hier.
Woher kam die Bergehrlichkeit
auf Kröt' in Japan seinerzeit?
Warum wurd' sie so populär?
Das kam doch nicht von ungefähr.
Erinnert euch an Liu-Hai
und seine Kröten-Angelei.
Symbol für Reichtum und Moneten
waren in China einst die Kröten.
Tokubee und Ko Sensai,
Zauber-, Hexer-, Heilerei.
Jiraiya und auch Chan Chau
taten das ihrige dazu,
dass die Kröte wurd' bekannt.
Deshalb trug man am Gewand
das Krötchen als 'nen Talisman.
Weil solch ein Schnitzwerk helfen kann
Glück und Kröten zu vermehren,
Gesundheit und Reichtum zu bescheren.
So wurd die Kröte zum Maskottchen.
Mancher Mann hatt' das Marottchen
und trug die Kröt' mit sich umher,
als Nets'ke und als Glücksbringer.
So wie wir hier in unsern Landen
unsere Glücksbringer verstanden,
die allesamt nicht sehr viel taugen,
gab's dort den Kröten-Aberglauben.
Aus Japan, über's weite Meer,
fand das Wort zu uns dann her,
das wir heut' so oft noch sprechen
beim Bezahlen nach dem Zechen,
wenn das Portemonnaie ist leer.
"Ich habe keine Kröten mehr".
Bargeldlos wie wir so oft
auch dieser Sennin darauf hofft,
dass jemand ein paar Kröten
ihm schenkt, das wär' vonnöten.
58. Der arme Mann, nur Haut und Knochen
lebt in Askese schon seit Wochen
und auch die Kröte für's Begehr,
so scheint's, hat keine Mücken mehr.
Itsu schnitt, als alter Mann
das Nets'ke. Was man sehen kann.
Knochen beide nur und Haut,
sie hatten schon sehr abgebaut.
Zittrig bereits die Gravur,
wie man deutlich sehen kann.
Zu lesen steht als Signatur:
"Geschnitzt Itsu, als alter Mann".
Der Meister ist schon lange tot,
doch Sennins sind im Angebot,
auch nach diesem Sterbefall,
heut' zu haben überall.
Freilich ist der Preis gestiegen,
doch daran soll es uns nicht liegen.
Die paar Kröten treiben wir
auf für ihn mitsamt dem Tier.
Lazarnick zeigt uns einen
lustig, kecken, kleinen.
Auf den Stock gestützt zeigt der
59. von hinten uns die Kröte her.
Wieder wird uns hier bewiesen,
Worauf ich oft schon hingewiesen,
dass die Gama-Kröt' fürwahr
ein Dreibein-Lebewesen war.
Aus diesem Grund, was wir versteh'n,
wollt' sie auch nicht zum Tanzen geh'n.
Das hat den Sennin einst bewogen
zu leben sehr zurückgezogen.
Ganz anders stellt der Frosch sich dar,
der auf dem Champignon offenbar
hockend fühlt sich äußerst wohl
60. als Fruchtbarkeits- und Sex-Idol.
Er deutet an, komm hab' mich lieb
und meint das männliche Prinzip.
In diesem Fall ist es nicht lang,
doch prinzipiell ist es ein Yang.
Gekonnt im umgekehrten Sinn,
gibt's Fröschlein hier als Yin sich hin.
Doch weiter nun im Ritual.
61. Als Sexprotz überaus vital,
nähert sich bereits das Yang.
Dem Fröschlein auf dem Pilz wird bang.
Iwami Kuni Kanman To
und Kazuyuki, diese zwo
Netsukeshis burschikos
schnitzten die Nets'kes so famos.
Sie wiesen uns mit Hintersinn,
auf das Yin-Yang-Prinzip hin.
Dass dies Prinzip auch funktioniert
hab' ich selbst schon ausprobiert.
Man muss nicht in die Pilze geh'n
um diese Technik zu versteh'n.
Man übt auf einem Linnen-Laken
und muss dazu nicht einmal quaken.
Von dieser Art der Liebelei,
spannen wir den Bogen
hin direkt zur Reiterei,
auf Kröt und Frosch bezogen.
62. Auf einem Elfenbein-Manju
reitet ein Frosch zum Rendezvous.
Sein Pferd, es nennt sich Hops-Qua-Qua
ist der reinste Hopsasa.
Dem Reiter steht besonders gut
das Lotosblatt als Jockey-Hut.
Der zieht die Trense seinem Gaul
bis zum Anschlag durch das Maul.
Ob dem Rosse dies gefallen
hat wie auch das Peitschenknallen,
ob der Reiter war Sadist
und sein Pferd gar Masochist,
wurd' bis heute nicht bekannt.
Doch scheinen beide mir verwandt
mit jenen aus der Chronica
von Ungerers Kamasutra.
Diese, das sei hier erklärt,
sind wie das Nets'ke sehenswert,
nur sind die Frösch' um die es geht
nicht wie in Japan so diskret.
Nach Tommies Liebes-Lexikon
folgt eine Nets'ke-Frosch-Lektion,
die ich bei Lazarnick fand,
wo sie abgebildet stand.
63. Lauernd auf dem Kürbisstrunke
wartet der Frosch auf eine Unke.
Ob die es auf der Wanderschaft
bis zum Kürbisfeld geschafft,
und was mit ihr dann noch geschehen,
werden wir noch sehen.
64. Mühsam schleppt die Unke sich,
schwerfällig und jämmerlich
über Stock und über Stein,
lahm bereits das Hinterbein,
durch die grüne weite Flur,
denkend stets das eine nur.
"Hoffentlich halt' ich noch durch."
Hoffentlich kommt bald ein Lurch,
mit dem man dann die Wanderschaft
lustig miteinander schafft."
So hoppelt sie zum Kürbisacker
wo das Fröschlein wartet wacker.
Als sie um die Ecke biegt
hinter welcher der Acker liegt,
65. springt plötzlich vom Kabocha-Strunke,
auf den Rücken der Frau Unke
der grüne Frosch, mit einem Satz
und quakt zu ihr, "nun lauf mein Schatz,
damit den Teich wir bald erreichen.
Ich möcht’ so gern mit dir dort laichen".
Gemeinsam kamen beide dann
zur Hochzeit rechtzeitig noch an.
Das Wedding-Photo von Sensai
in Holz geschnitzt für euch anbei.
Dass Frosch und Kröte sexuell
erfahren sind und auch recht schnell
kommen zum Punkte in der Sache,
liegt daran, dass sie sind vom Fache.
"Die Lurche sind voll Emotion".
Das wusste Masanao schon.
Der schnitzte uns die nächsten zwei
66. Grünen bei der Schmuserei.
Kaum sind zusammen sie gekrochen
beginnen schon die Flitterwochen.
In dieser Zeit der Zweisamkeit
verreist man; freilich nicht so weit
wie wir dies heut zu tun oft pflegen.
Quartier nimmt man der Kröten wegen,
im Tümpel. Zwischen Binsenrohr
kommt man sich wie im Märchen vor.
Als Liebesnest ein Wasserbett
selbst unser einer gerne hätt'.
Dass solch ein Leben lustig war
stellte Masanao dar.
"Freilich", sehen wir ihn grinsen:
"Manchmal ging es in die Binsen".
67. Dem einen ist ein Krötenknäuel
von Anseh'n her bereits ein Gräuel;
der andre schmückt damit den Bauch.
So unterschiedlich ist der Brauch.
Woher rührt dieser Unterschied?
In Japan man im Bauche sieht
den Sitz des Lebens generell.
Der Hara gilt als Lebensquell.
Stolz wie der Papst seine Tiara
trägt in Japan man den Hara.
Ein Krötenknäuel darauf heißt,
dass man den Quell mit Leben speist,
denn Kröten gelten weit und breit,
das ist bekannt, für Fruchtbarkeit.
Doch außerdem das Utensil
wurd' getragen weil's gefiel.
Dies gilt, so wollte es der Brauch,
für's Nets'ke wie den Hara auch.
Den Bauch schön rund, wie er sollt' sein,
stellt sich vor, aus Elfenbein,
ein Sennin, voller Charme und Chic
68. mit der Kröte im Genick.
Den Wanst über den Kimono,
so schnitzte ihn Yoshitomo
in meisterlicher Präzision
im 18 ten Jahrhundert schon.
Das Bäuchlein rund und dick und prall,
galt in Japan überall
als äußeres Zeichen und Symbol
dafür, dass man sich fühlte wohl.
Die Wohlstandskugel heute auch
ist in unsern Landen Brauch.
Die Kröte als ein Kuscheltier
ist weniger bekannt noch hier.
Doch manchmal, ohne aufzumucken,
muss hierzu Land' man eine schlucken.
Auch das freche Gör', die Kleine
bezeichnet man hier gern als eine.
Von den frechen kleinen Kröten
die wir, wenn es 'mal vonnöten,
uns ganz kurz beiseite holen,
den Hintern ihnen zu versohlen,
zurück nach Japan. Dort ist dann
bereits der nächste Sennin dran.
Lazarnick Seite 8-1-7,
hat dazu nicht viel geschrieben:
69. "Sennin riding on a toad":
Schreibt er nur, mehr nicht.
I think the toad is overload,
erdrückt vom Schwergewicht.
Erbarmungslos der dicke Mann,
treibt das Tier per Faustschlag an
und brüllt dazu: "Nun lauf' schon hopp,
nicht so müde, Froschgalopp".
Die Reit-Kröt' duldet es, muss leiden.
Sie ist die ältere von beiden.
Die jüngere, die zierlicher
und weil sie auch begierlicher,
trägt der Sennin auf 'ne Art,
die der Kleinen Kräfte spart,
damit sie später ausgeruht,
wenn er mit ihr 'was andres tut.
Und was lernen wir daraus?
Eine fürs Bett, eine fürs Haus!
70. Auf dem Hausdach, im Versteck,
erfüllt der Frosch 'nen andern Zweck.
Er schützt das Haus, soll es bewahren
vor Erdbeben- und Brand-Gefahren.
Doch der Japaner fürchtet Feuer.
Ihm war die Sache nicht geheuer.
Er, der Feuersbrünste kennt,
weiß, dass der Frosch meist mitverbrennt
wenn er auf dem Dache hockt
und die Sache hat verbockt.
Als oftmals schon gebranntes Kind,
ersann 'nen Ausweg er geschwind.
Und weil der kluge Mann nicht dumm
trägt er 'nen Dachziegel herum
am Obi, als Nets'ke fein geschnitzt,
auf dem der Feuermelder sitzt.
Den Dachfrosch so in Miniatur,
Lazarnick setzt in Positur.
Geschickt platziert am Gürtel dort,
ist das genau der rechte Ort,
dass, wer ihn sieht, macht sich 'nen Reim
auf des Besitzers Eigenheim.
Wir hoffen, dass dies lichterloh
nicht bereits brennt schon irgendwo.
Der Worte sind genug geschrieben.
71. Es folgen Frösche Stücker sieben;
72. hockend auf dem Ziegelstück
73. wünschen sie dem Hausherrn Glück.
74. Geschnitzt aus Holz und Elfenbein,
75. sechs Frösch' auf ihrem Ziegelstein.
Nichts besond'res, Frösche pur,
keiner mit 'ner Extratour.
Erst auf Sukenaga's Stein
stellt sich 'was besond'res ein.
76. Auf einem Dachziegel gleich zwei.
Sofort beginnt die Streiterei.
Ein Kröter, da begrenzt der Platz,
sucht sich 'nen andern Untersatz,
gerät dabei im Missgeschicke,
auf die Kröte jene dicke,
die sich dort hat mit Bedacht,
ihrerseits schon breit gemacht.
Das Krötenmännchen ungeschickt,
klettert weiter und erschrickt.
Plötzlich, war's ein Wettersturz?
Oder war es nur ein .... .
Kurz gesagt, dem Kröter stank
die Sache und der ganze Zank.
Hat auf der Kröte kehrt gemacht
und die Sache überdacht.
Schließlich kam er zum Entschluss,
dass er noch viel lernen muss.
Nachdem er dieses sich ersonnen,
hat er sogleich damit begonnen.
Die Kröte, die schon etwas reifer,
unterstützte ihn mit Eifer.
So die Moral von diesem Poem:
Wie immer man sich dreht und wendet,
trotz allen ist und bleibt es schön
wenn es wie hier so glücklich endet.
Vom Dachziegel herunter weiter
zu einem andern Schwerstarbeiter.
Wir sehen ihn hier den Adept,
77. wie er die Utensilien schleppt,
die er für die Zauberei
hatte stets im Korb dabei.
Der Großmeister der Zauberkunst,
zu sichern Beifall sich und Gunst
beim hochverehrten Publikum,
nahm Lurch als Aphrodisiakum.
Die Kröten, so scheint es im Bild,
waren darauf nicht so wild.
Wissend was ihr Herrchen wollte,
begannen sie eine Revolte,
denn keine wollt' geschlachtet sein
nur zwecks dem dummen Krötenstein.
Dieser wuchs im Poggenschädel.
Manch hübsches Mandelaugen-Mädel,
für das Juwel, zum Tauschen dann,
bot dem Sennin Pfirsich an.
Auf diese Frucht der Eremit
hatt' Hunger stets und Appetit.
Im Korb indes, auf seinem Rücken
Die Kröten kannten Sennins Tücken,
waren nicht darauf erpicht,
dass der Meister sie ersticht.
Keine wollt geschlachtet sein
nur zwecks dem dummen Krötenstein.
Sie haben ihren Herrn verflucht,
entzogen sich dem Mord durch Flucht.
Wenn wir das Nets'ke einmal dreh'n;
von hinten ganz genau zu seh'n,
ohne jeden Abschiedsgruß,
78. setzt ein bereits der Exodus.
Wo jene Kröten, die dem rohen
Manne aus dem Korb entflohen
geblieben sind? Ich weiß es nicht.
Kein Wort darüber im Bericht.
Doch später dann, im zweiten Band
Lazarnick's ich sie wiederfand.
Die Krötenfreunde wird es freu'n.
Hier sind sie wieder eins bis neun.
Die erste, exzellent geschnitzt,
79. in Übergröße vor uns sitzt.
Als Okimono hockt sie da,
hässlich breit und lebensnah.
Warzig plump, unheimlich fast,
sie in keine Sammlung passt.
Und dennoch ist bemerkenswert
sie als Skulptur betrachtenswert,
denn neben Warzen, die nichts taugen,
hat sie noch diese schönen Augen,
die ihr im Schnitzwerk wie im Leben,
erst jenen süßen Zauber geben,
von dem die Dichter uns schon schreiben,
dass er der Kröte wär' zu eigen.
Ihr Auge wirkt so seelenvoll,
dass der Netsuki ehrfurchtsvoll
die Kröt' geschnitzt sogar verehrt,
für seine Sammlung heiß begehrt.
Die nächste, ohne Prüderie,
gleich vorne in der Galerie.
80. Okimono und aus Holz,
präsentiert sie sich uns stolz.
Zweihundert Jahre alt
wird sie bald.
Von Sukeyuki einst geschnitzt,
blickt sie in die Welt verschmitzt,
als wollt' sie fragen kröteneigen,
wo die Mittagswürmer bleiben.
Ob die Würmer ihr bekommen
und wie viele sie genommen
werden wir wohl nie erfahren,
auch nicht in den nächsten Jahren,
denn Lazarnick schweigt wie meist,
wenn's Farbe zu bekennen heißt.
Wir sehen im Terrarium
indes uns mal genauer um.
Und was entdecken wir im Eck?
81. Eine Kröte im Versteck!
Als Nets'ke-Antiquität
hat sie vor Angst sich aufgebläht.
Sie macht sich dick, sie macht sich groß,
sie hätt' so gern uns wieder los.
Wir tun der Kröte den Gefallen
und wandern weiter durch die Hallen.
82. Plötzlich vor uns, hässlich kalt,
ein Kröter und zwar dergestalt,
dass man sich fast fürchten muss
vor dem Kröten-Habitus.
Der Kröter grinst uns an verwundert.
Geschnitzt im 18ten Jahrhundert,
passt er in seiner Drolligkeit,
nicht mehr ganz in unsre Zeit.
Doch eines wird uns offenbar:
Ihr Schöpfer einst ein Meister war.
Yoshi-Tada seinerzeit,
ihm gebührt das Copyright.
Als nächstes haben wir es nun
83. mit einem selt'nen Paar zu tun.
Die Krötenfrau, ein ält'res Tier,
mit einem jungen Kavalier.
Dieser liebt die Alte heiß.
Hockt auf ihr wie zum Beweis,
dass sie seine Traumfrau ist,
die er bisher so vermisst.
Doch irgendwie, denk ich ironisch,
wirkt das Pärchen nicht harmonisch.
Die Alte scheint enttäuscht zu sein,
dass ihr Liebhaber so klein
und der Junge, was sie will
tut er nicht, verharrt nur still.
Die Kröte wartet liebestoll...
Da quakt er zu ihr liebevoll:
"Ich liebe dich platonisch".
Das fand sie reichlich komisch.
84. Komisch auch die nächsten vier,
85. die noch abgebildet hier.
86. Warzig, mollig und gedrungen,
87. sind als Schnitzwerk sie gelungen.
Obgleich die Kröte nicht viel wert,
wie dumme Menschen sagen,
ist beim Sammler sie begehrt,
nie würd' er sie verjagen,
denn er kennt ihre wundervolle
tragende Netsuke-Rolle.
In dieser Rolle gilt das Tier
beim Kenner heute noch als Zier.
In Japan, vor dreihundert Jahren
Kröten das Non plus ultra waren.
"Kröten, wer was gelten wollte,
besser ein paar haben sollte".
Die Redewendung kannte man
überall einst in Japan.
Dass man sich daran gehalten
beweisen uns all die Gestalten
historischer Persönlichkeiten
auf den folgenden paar Seiten.
Alle Bilder, dies anbei
aus Lazarnick's Werk, Band zwei.
88. Als erste stellen sich zwei vor,
89. Sennin Sen- und Junior.
Mit Stock und Kröte in der Hand
zogen bettelnd sie durchs Land.
Als Eremiten hochverehrt
wurd' niemals ihnen 'was verwehrt.
Jeder war bereit zu geben.
So hatten sie ein feines Leben.
Noch besser anno dazumal
ging es No Tofu; kollegial
trug ihn sein Frosch; der Weg war weit,
durch die Lande dienstbereit.
Der Kalligraph, der wirklich große
lebt seit über tausend Jahren
mit dem Frosche in Symbiose,
so konnte ich erfahren.
90. Lazarnick zeigt uns diese zwei
91. auf den Bildern hier anbei.
Der Höfling auf des Dieners Rücken
scheint seinen Frosch schier zu erdrücken.
Dieser jedoch schöpft die Kraft
aus Geduld und Leidenschaft.
Ausdauer wird demonstriert,
Kraft die sich regeneriert.
Stärke, die aus Schwäche sprießt.
Dieser Saft den Frosch durchfließt.
Kraft, die dadurch sich erklärt,
dass Erneu'rung sie erfährt.
Aus dieser Batterie gespeist
zeigt der Frosch, was Frosch sein heißt:
"Wer sich fürs Leben vorgenommen
hat nach oben hin zu kommen,
das will der Frosch dem Meister sagen,
muss zäh sein und gar viel ertragen.
Ausdauer, Geduld und Fleiß
sind dafür der Preis".
Dass neben dem Nachobenstreben
andre Dinge noch im Leben
wichtig sind, ganz nebenbei,
erzählt die nächste Schnitzerei.
Beispielsweise Sumo-Ringen
gehört zu jenen ander'n Dingen,
auf die in Japan es kommt an,
wenn man kein Frosch sein will als Mann.
Der stellt 'was dar im Tenno-Reich,
der hart und zäh ist und nicht weich.
Wer Ringen und Jiu-Jitsu kann
gilt 'was dort ab zehnten Dan.
Im Nets'ke, das wir vor uns sehen,
92. zwei Judokas im Kampfgeschehen.
Jeder von den beiden Knaben
möcht’ den roten Gürtel haben,
doch einer kann dabei nur siegen
und das Stückchen Stoff auch kriegen.
Wem der große Wurf gelungen,
wer den Gürtel hat errungen.
Wer sich Champion hat genannt,
wurd' mir leider nicht bekannt.
Als nächstes Nets'ke folgt sodann
Ein Kröten-Sennin von Shozan.
Der Heilige mit zarter Hand,
93. wechselt der Gama den Verband.
Er nimmt dazu ein Lotosblatt,
zum Zeichen, dass er Hoffnung hat,
dass die Kröte überlebt.
Bevor er sie ins Körbchen legt
fängt er ihr mit Mühe,
Mücken für die Brühe.
Danach, was sicher ihr versteht,
der Gama es gleich besser geht.
Dass sie durchgekommen
hab mit Freude ich vernommen.
Als sie groß und stark war dann
nahm den Sennin sie zum Mann.
Aus der Ehe jedes Jahr
ging hervor ein Zwillingspaar.
Die Kinder sind inzwischen groß.
Ich zeig' die ersten zehn euch bloß.
94. Vornean, das erste Foto,
stammt vom Meister Yasu-Moto.
Aufgenommen achtzehn-zehn,
die Erstgeborenen zu seh'n.
Im Album auf der Seite zwei,
95. Yoshikane einwandfrei
schnitzte dereinst originell,
für uns dieses Holzmodell.
96. Yoshinaga folgt sogleich.
97. Weil die Familie kinderreich,
schnitzte er für sie gleich viere;
zwei Sennins und zwei Krötentiere.
98. Das letzte Bild im Album stammt
von einem der uns nicht bekannt.
Die Signatur in Kaki Han
heut' keiner mehr entziffern kann.
Wir klappen schnell das Album zu
und haben vor dem Nachwuchs Ruh.
Doch es folgt, was kommen muss,
gleich der nächste Kunstgenuss.
99. Den Totenschädel von Shuzan
schau'n wir uns 'mal näher an.
Kantig, furchterregend hohl:
Ein Vergänglichkeits-Symbol?
So fragen wir, doch dann entdecken
zwei Frösche wir: Was sie bezwecken?
Der eine läutet frech und froh,
per Hanfseil das Mokukyo.
Was deutet an der Trommelschlag?
Ist etwa Auferstehungstag?
So könnt' es sein; der Trommelton
schlägt zur Reinkarnation.
Und wahrlich, tief im Augenhohl
sitzt ein Frosch und fühlt sich wohl.
Schau'n wir den Grünen näher an!
Er trägt die Züge von Shuzan.
Und was schließen wir daraus?
Die Seelenwanderung ist aus.
Der große Meister nun ganz klein
als Frosch, jedoch im alten Heim.
Von der Auferstehungsfeier,
wo eintrat was der Prophezeier
Buddha einst verkündet hat,
zurück nun auf ein Lotosblatt.
100. Drei Fröschlein bei 'nem Stelldichein
nehmen ihre Plätze ein
fürs Froschkonzert, fortissimo-,
Quak, Quak in dulci jubilo.
Die süße Melodie im Ohr,
nimmt Frau Krott indes sich vor,
101. nebenan, im Schilf versteckt,
einen Regenwurm der schmeckt.
Dass Rohkost kalorienreich
zeigt sich im nächsten Bilde gleich.
Dort, ohne erst lang auszuruh'n,
hat sie Schwerstarbeit zu tun.
Ein Sennin von der Hautevolee’
102. benutzt sie dort als Kanapee.
Er fühlt sich gut, ganz wie zu Haus'
ruht er sich froh vom Nichtstun aus.
Die Kröte nimmt das schweigend hin
denn schließlich ist sie ja sein Yin.
Treu ergeben lebenslang,
glücklich dient sie ihrem Yang.
Der Gegensatz komplementär
ist für die Kröte die Gewähr
dafür, dass im Dual-System,
auch wenn es manchmal unbequem,
die Kräfte wirken jederzeit
mit sich niemals im Widerstreit.
Denn in der Ruhe liegt die Kraft
die das Rationale schafft.
Denkt die Kröt' mit frohem Sinn,
"ein Stündchen noch, dann weck ich ihn".
Zur selben Zeit, nur anderswo,
ein Frosch mit vollem Risiko,
103. schleicht sich einer Spinne an,
die er gut gebrauchen kann.
Er mag die Kleine lange schon.
Ohne lange Diskussion
gibt er ihr 'nen Zungenkuss...,
und dann macht er mit ihr Schluss.
Während er sich an ihr labt
denkt die Kleine: "Pech gehabt".
104. Dem Käfer, der am Steine hing,
es ähnlich wie der Spinn' erging.
Der Frosch, der freche hundsgemeine
schleckte ihn herab vom Steine,
und später quakte dann der Satte,
dass er 'nen flotten Käfer hatte,
mit dem er sich hat verlustiert.
Den Wolf hat das nicht interessiert.
105. Er biss dem Frosch das Hinterbein
ab, das schmerzte hundsgemein,
doch andererseits war das Filet
höchst willkommen dem Gourmet.
Und was lehrt uns das Gedicht?
Jedem Tier sein Leibgericht.
Der eine findet Spinnen lecker,
der andre ist ein Frosch-Feinschmecker,
oder anders 'rum beschrieben,
"die Geschmäcker sind verschieden".
Jedem Tierchen sein Pläsierchen,
denkt der Frosch und riecht den Braten,
denn das süße Schnecken-Tierchen
scheint besonders gut geraten.
106. Just als er dann zum Mittagessen
die Schneck’ verspeist mit Hochgenuss,
wird von der Schlange er gefressen
weil auch diese leben muss.
Im Sansukumi, wie man weiß,
schließt sich nun der Daseins-Kreis.
Das große Fressen ist vorbei.
Gestorben sind sie alle drei.
Doch damit ist noch längst nicht Schluss.
Denn was man weiß und wissen muss.
"Auch verfaulter Leichendreck
erfüllt letztendlich einen Zweck".
Der Schnecke, dreimal sei's gedankt.
Das Kürbiskernlein hat gerankt,
welches sie im Schneckenschleim,
bei sich trug einst insgeheim.
Aus Abfall, Mist, Verwesungssaft,
bezog der Kürbis seine Kraft
107. und wuchs zur reifen Frucht heran,
die man hier bewundern kann.
Den Innenraum der Kürbisfrucht
hat sich die Schnecke ausgesucht.
Dem neuerlichen Erdenleben
neuen Sinngehalt zu geben,
wurd' als Schlange sie geboren.
Den Frosch hat sie sich auserkoren
um ihn sich als ersten Happen,
nach dem Neubeginn zu schnappen.
Dem Froschfreund zur Erleichterung:
Der Frosch entkam durch einen Sprung.
Mit dem Schreck davongekommen
hat er Reißaus schnell genommen.
Er hatte von der Schlang' genug.
108. Versteckte sich in einem Krug.
Dort sitzt er heut' noch im Versteck
und erfüllt den Nets'ke-Zweck.
Ein andrer Frosch hockt ziemlich lose
109. als Deckel auf 'ner Inro-Dose.
Dient dort als Wächter offenbar
für das was in der Dose war.
Ein Künstler namens Hyaku
schnitzte uns das Tonkotsu
110. mit Fröschen darauf, genau drei,
einer unten, oben zwei.
Die ob'ren beiden jungenhaft,
messen ihre Muskelkraft.
Armdrücken als Kraftbeweis
erfordert den ganzen Mann.
Der erhält den Siegerpreis,
der länger drücken kann.
Der Schiedsrichter, ein ganz genauer,
liegt auf dem Boden, auf der Lauer,
passt auf sehr scharf und konzentriert,
gibt acht, dass nicht geschummelt wird.
Der Siegerpreis aus dem Verwahr,
eine Hand voll Tabak war.
Wer als winner wurd gekürt
ist im Buch nicht aufgeführt.
Während die Konkutsu-Streiter
drücken immer noch dort weiter,
wenden wir in aller Ruh'
uns dem nächsten Lurchen zu.
Ohne langen Kommentar
111. sichten wir das Inventar.
112. Frösche auf Pilzen und Sandalen,
113. und Kröten uns entgegenstrahlen.
114. Auf Lotosblättern, Ziegelsteinen,
115. sie des öfteren erscheinen.
Lazarnick der kennt viele noch,
die freilich allzu ähnlich doch,
als dass ich mir in dieser Sache
zwecks Zeichnung erst viel Mühe mache.
Die Ähnlichkeit ist oft frappant.
Kein Wunder sie sind ja verwandt.
Mancher beinah' in der Tat,
gleicht dem andern akkurat.
Wer Nuancen will ergründen
kann diese bei Lazarnick finden.
Meinertzhagen
Ohne Zaudern, ohne Zagen
schau'n wir was bei Meinertzhagen
im Card-Index zu lesen steht,
und wie es dort den Fröschen geht.
Als erster reitet uns verwegen,
116. Ono no Tofu dort entgegen.
Um schneller zum Palast zu kommen
hat er sich einen Frosch genommen.
Den treibt er mit dem Schirm spontan
zu seiner schnellsten Gangart an.
Der Frosch, er streckt sich, geht schier durch.
Viel schneller als ein Durchschnitts-Lurch
rast er dahin und galoppiert,
dass Ono beinah' schwindlig wird.
Gerad' noch recht, die Uhr schlägt acht,
der Frosch am Hof hat Halt gemacht.
Dort parkt No Tofu dann das Vieh
und widmet seine Energie
im Kaiserpalast treu und brav,
seinem Job als Kalligraph.
Doch spätestens abends um sieben,
wenn genügend er geschrieben,
sattelt er sein grünes Ross
und verlässt das Kaiserschloss.
117. Der Frosch-Ritt, heute viel bewundert,
galt im 18 ten Jahrhundert
in Japan, vor der Frosch-Reform,
wie das Auto heut', als Norm.
Freilich war das Hüpf-Modell
nicht wie das Auto, ganz so schnell.
Doch ein Renn-Frosch reinster Rasse
war auch damals Spitzenklasse,
den sich, wie stets bei teuren Dingen,
nur der Adel konnt' erschwingen.
Masatomo akkurat,
zeigt uns den Aristokrat',
der sich auf die Kröte duckt
Und mit ihr durch Japan huckt.
Lurche in fast allen Lagen
finden sich bei Meinertzhagen.
Der nächste Frosch, gar keine Frage,
ist in keiner guten Lage.
Die Schlange suchte ihn sich aus,
118. den Hübschen, für den Mittagsschmaus.
Grad' hüpfte er noch so grazil;
da schnappte ihn schon das Reptil.
Das böse Tier von einer Schlang';
dreifünfzig war sie beinah' lang.
Im Sterben dacht bei sich der Lurch:
"Durch diesen Schlauch, da muss ich durch".
Und während sich die Böse wand,
er schon in ihrem Schlund verschwand.
Im Dunkeln wurd' dem Frosch ganz heiß.
Sein letztes Wort: "Mach bloß kein ......".
Die Schlang' hat sich nicht dran gestört.
Was aus ihm wurd' ist unerhört.
Ich weiß nicht, wollt ihr das noch wissen?
Die Schlange hat ihn aus gewissen...
Gründen wieder ausgespuckt.
Er hat zu doll in ihr gezuckt.
Vom schlimmen Vorfall nun ganz schnell,
119. zu Masa-Nari's Frosch-Modell.
Es sitzt auf einem Ziegelstein
und soll ein Glücks-Fröschlein wohl sein,
welches das Haus sollte bewahren
vor Unglück: Vor 200 Jahren
wurd' dieser Frosch bereits geschnitzt.
Wohl dem, der heute ihn besitzt.
120. Als nächste folgen in der Reihe,
121. Sandalen-Kröten und zwar dreie.
122. Masa-nao, -tado, -katsu,
schnitzten die drei samt ihrer Schuh'.
Oh, Verzeihung, I am sorry
mitsamt Sandale namens "Zori".
Hundertachtzig Jahre bald
sind die drei inzwischen alt.
Sie haben sich ganz gut gehalten.
Außer Warzen keine Falten.
Das liegt wohl auch am Elfenbein,
das haltbarer wie Haut soll sein.
Weil wir nicht ganz so haltbar sind,
blättern weiter wir geschwind
im Card-Index von Meinertzhagen.
Und was soll ich euch nur sagen.
Glaubt es oder glaubt es nicht.
Es folgt ein Tier mit Lurch-Gesicht,
mit entsetzlich breiter Gosch.
Ich glaub' beinah' es ist ein Frosch.
123. Er sitzt auf einem Bambusrohr
und kommt sich stark und mächtig vor.
Er hat das Rohr geschickt geteilt,
auf dem er schon so lang' verweilt.
Achtzehn-vierzig, Sada-yoshi
schnitzte für uns dieses Froschi.
Seither wurd es an tausend Tagen
als Nets'ke stolz am Mann getragen.
Heut’ steht der Frosch, mit gleicher Miene
beim Froschfreund in einer Vitrine
und glotzt von dort aus, ganz verwegen,
dem Lurchen-Sammler frech entgegen.
Wenn dieser, im Besitzerstolz
betrachtet sein Netsukeholz,
glotzt ihn im Schranke nebenan
124. die lebensgroße Kröte an.
Schweigend sitzt sie so im Schrank,
geschnitzt aus Holz, doch Gott sei Dank.
Denn wäre sie aus Fleisch und Blut,
ließ sie sich sammeln nicht so gut.
An dieser Stelle, ungefragt,
sei eines nebenbei gesagt:
Das Nets'ke, das aus Japan stammt,
zum Insel-Dasein wär' verdammt.
Wenn nicht des Sammlers Leidenschaft
ins Ausland hätt' ein paar geschafft,
dann wär' es schlecht um uns bestellt.
Gar traurig wär‘ die Nets'ke-Welt.
Manches Buch wär' nicht geschrieben,
vieles ungesagt geblieben.
Die Netsukeshis, die genannt,
wären bei uns unbekannt.
Vom wilden Kappa wüssten wir
gar nichts in Europa hier.
Ono no Tofu wär' uns fremd
wie der Mann im Blättterhemd.
Der Sennin der so lebensfroh,
wär' nur bekannt in Tokyo.
Kaeru Frosch und Gama Kröte
sich als Nets'ke uns nicht böte.
Kurzum, die ganze Nets'ke-Kunst
läg' heute noch in Nippons Dunst
in Kyoto und Yokohama
dort am Fuß des Fudschijama.
Selbst dieses Frosch-Buch gäb' es nicht.
Schade wär's um mein Gedicht,
das aus den Fingern ich mir sauge
weil zum Dichten ich nicht tauge.
Dass uns die Sammler mit Bedacht
aus Japan all das mitgebracht,
dafür möcht’ ich ein Danke sprechen.
Für sie 'mal eine Lanze brechen.
Als erster dem man danken muss,
steht Brockhaus. Nets'ke-Kunst-Genuss
vom fernen Japan brachte er,
vor hundert Jahren zu uns her.
Von Aichele bis Zacken allen
ein Dankeschön. Mit Wohlgefallen
haben freudig wir studiert
was sie uns einstmals publiziert.
Vom Sammler, dem wir danke sagen
zurück direkt zu Meinertzhagen,
hinein in seinen Card-Index,
zu Lurchen, Kappa's, Schlangen, Sex.
Grüne gibt es dort recht viel'.
Ein Fröschlein voller Sexappeal
125. finden wir auf Sennins Schoß
und fragen uns: "Was macht er bloß".
Der Heilige zärtlich im Arm
hält sich den Kaeru warm.
Lassen wir die zwei in Ruh',
die sich sitzen vis a vis.
Seh'n wir schweigend ihnen zu.
Mit ein wenig Phantasie
malt es sich recht leicht dann aus.
Zärtlichkeiten tauscht man aus!
Das nächste Fröschlein voller Charme,
126. trägt einen Kürbis unterem Arm.
Frosch-Kürbis-Nets'kes trug der Mann
in Japan einst als Talisman
um sich vor Unglück zu bewahren.
Ob's half, das konnt' ich nicht erfahren.
Manches gibt es bei Meinertzhagen
zu seh'n, der Froschfreund kann nicht klagen.
127. Die Kröte von Mitsu-Nobu
schaut der Schlange traurig zu
die hinterhältig, feige, dreist,
128. ihren Lover grad' verspeist.
129. Der Kröter auf dem Wasserkübel
nimmt es der Ringelnatter übel,
130. dass die sein Krötchen drückt, dann frisst,
weil er mit ihr verlobt doch ist.
Er quakt die Schlange böse an:
"Das hast du nicht umsonst getan".
Die lässt beim Fressen sich nicht stören,
als Antwort ihn ihr Schmatzen hören.
Rau geht's zu bei Meinertzhagen.
Manchem wird es nicht behagen.
Für Sammler jedoch umgekehrt,
ist jedes Bild dort sehenswert.
Auf der Suche nach dem Lurch,
blättern weiter wir uns durch.
Auf Seite siebenhundertsechs
finden wir im Card-Index
131. ein lustig grünes Frosch-Terzett
in einem weichen Lotos-Bett.
Sie albern dort vergnügt herum.
Das Blatt ist ihr Imperium.
Es ist nicht groß das Lotos-Reich
und ringsherum ist nichts als Teich.
Will man zu zweit allein mal sein
muss einer in den Teich hinein.
Das Frosch-Weibchen hoch-interessiert,
wartet wer ihr Fröschlein wird.
Dem Verlierer geht es schlecht
denn unterem Lotosblatt verstohlen,
wartet lauernd schon der Hecht,
den Schwächling sich zu holen.
Was will uns dieses Nets'ke sagen?
"Das dritte Rad am Rikscha-Wagen
hat sich an solch einem Gefährt
auch in Japan nicht bewährt".
Von der Rikscha-Fahrt im Teich
weiter durchs Netsuke-Reich.
132. Ein Frosch zeigt uns im Bild als Fakt
eine Nuss, die er geknackt.
Weisheit und ein langes Leben
sollte ihm der Fruchtkern geben,
den er sich dann schmecken ließ;
so das Nuss-Symbol verhieß.
Nun sitzt der Frosch und wartet drauf,
dass Weisheit steigt in ihm bald auf.
Ob das Fruchtfleisch wie gepriesen,
Erleuchtung bracht' ist nicht bewiesen.
Doch langes Leben allemal.
Seit 1850 dazumal,
als Suke-naga angefangen
zu schnitzen ihn, beinah' vergangen
sind 150 lange Jahre...,
und noch weit ist's bis zur Bahre.
Ja, der Frosch in Holz geschnitzt
Langlebigkeit fürwahr besitzt.
Masa-Tada hat geschnitzt
133. den Krott der auf der Padde sitzt
134. und Suke-Yuki einfallsreich
schuf die Itschen klar zur Laich.
Bei Meinertzhagen alle vier
hüpfen durch das Frosch-Revier.
Hastig sehen wir sie reiten,
keinen Anlass gibt's zum Streiten.
Über Stock und über Stein,
Jede will die erste sein,
die am Teiche legt ein Ei
oder zwei'e oder drei...
tausend, wenn man gut in Form.
Für Kröten ist das nicht abnorm.
Nicht ganz ohne Streitereien
135. ging es bei den nächsten dreien.
Suke-Yuki, der sie schuf,
schnitzte sie nach ihrem Ruf,
den sie ihrem Trieb verdanken,
sich vor'm Laichen stets zu zanken
um den besten Platz beim Sex.
So zeigt sie uns der Card-Index.
Keiner will dem andern weichen.
Jeder möcht' nur ein's erreichen.
Kämpft um den besten Platz, die Mitte.
Streiten zwei, freut sich der dritte.
Weil keiner bei der Rangelei
gab freiwillig sein Plätzchen frei,
hat schließlich zwecks Erhalt der Art
engagiert man sich, zu dritt gepaart.
Die Kröte fand das ganze Klasse.
Was tut man nicht für seine Rasse.
Doch, so höre ich euch fragen.
"Wie konnte nur als Nets'ke tragen
der Japaner solch ein Sex-Symbol?
War man denn früher so frivol
in Nippon, dass den Lurchen gleich,
man trieb es dort in Nippons Reich?"
Aufklärend antwort' ich darauf:
"In Japan fasst den Frosch man auf,
als Teil der Schöpfung, wie ihr wisst,
der besonders gut gelungen ist.
Die Natur wird dort verehrt.
So ist es sicher nicht verkehrt,
dass Frosch und Kröt' im "Weg der Götter"
hoch-angesehen sind, auch wenn der Spötter
hierzuland' den Ahnenkult
belächelt, ist man ihm dort huld.
Im Schinto- und Buddhismus-Glauben,
falls die Götter es erlauben,
folgt auf den Tod die Neugeburt.
Für uns scheint so etwas absurd.
Doch der Japaner macht es durch.
Wiedergeboren als ein Lurch
erfüllt man als Frosch den Daseins-Sinn
und gibt sich neu dem Leben hin.
Als Frosch ist man , was angemessen
artgemäß auf Sex besessen.
Als Wunschtraum zwecks der Neugeburt,
geschnitzt als Netsuke am Gurt,
wurd' der Frosch herumgetragen.
Das ist es was die Forscher sagen.
All das steckt als Hintersinn
in Suke-Yuki's Nets'ke drin,
mein' auch ich, doch geb' ich zu:
Ich drück' ein Auge dabei zu."
Meinen Augen trau' ich nicht.
136. Vor mir sitzt der Bösewicht,
den inzwischen wir schon kennen.
auf japanisch Kappa nennen.
"Was macht denn nur das böse Tier
im Buch von Meinertzhagen hier?"
So frag' ich mich: Dann komm' ich drauf:
Es lauert 'ne O'Kappa auf.
Gar nicht lange musst' er warten,
da kam aus dem Nachbargarten,
137. Suzi Wong zu ihm herüber.
Das Kappa freute sich darüber
denn Suzi, mit dem langen Haar,
besonders lieb und reizvoll war.
Sie machte ihm ein Angebot.
Da wurde selbst das Kappa rot.
Sofort gab er sich einverstanden.
Beide dann im Schilf verschwanden.
Um was es ging, bei der Offerte,
weiß der Netsuke-Experte.
Ich muss es also näher nicht
erklären hier noch im Bericht.
Geschnitzt hat einst Gioku-sen
die beiden, uns so homogen.
Dem Ahnenkult als Lebenssinn
gibt sich auch der Sennin hin.
Im Card-Index könnt' ihr ihn seh'n.
Ich zeig' euch daraus Stücker zehn.
138. Der erste in der Galerie
geschnitzt vom Meister Roku-Sui,
mit einer Kröt', die vor 'nem Jahr
noch seine liebe Haha war.
Damals, als er sie verloren,
weinte der arme Sennin sehr,
doch als Kröte neugeboren,
liebt er sie noch mehr.
Weil er ihr zu Dank verpflichtet
hat auf Heirat er verzichtet.
Lebt mit der Mama, wie ihr seht,
seit jenem Tage als Asket.
Ein andrer Sennin, seinen Ahn,
betrachtet mehr als Untertan.
Er hatte ihn als Sofu dick.
139. Mit dem Fuße im Genick,
nimmt er an dem Opa Rache.
Der als Kröter jetzt der Schwache;
hat es im neuen Leben schwer,
nicht so gut wie früher mehr.
Der nächste , der nun vor uns sitzt,
140. wurde von Don-rin geschnitzt.
Mit Gleichmut, stoischer Geduld,
frönt auch er dem Ahnen-Kult.
Was seinem Sobo widerfahren
ist vor vielen, vielen Jahren,
kann man an der Gama sehen.
Auf einem Beine muss sie stehen.
Das andre sie in Yokohama
verlor bei einem Unfall-Drama.
Weil sie das Fahrgeld wollte sparen
ging sie zu Fuß, wurd' überfahren
von einer Ricksha, kriminell,
mit Tempo sieben, viel zu schnell.
Doch es sollte wohl so sein.
Sie starb, es fehlte ihr ein Bein.
Das hat die Geizige davon.
Jetzt nach der Reinkarnation
zur Kröt muss Omi bittend fragen,
ob der Enkel kann sie tragen
hinab zum Zuseh'n dort am Teich
den Gesunden bei der Laich.
Längst hat der brave Enkelsohn
sich gewöhnt ans Tragen schon.
Ohne die Kröten-Kreatur
begegnet man ihm selten nur.
141. Den nächsten Sennin, Nummer vier,
seh'n mit seinem Chichi wir.
Als der Papa war am Ende,
bracht' der Sohn zur Lebensspende
einen Pfirsich an sein Grab.
Der brachte Vater schnell auf Trab.
Aus Erde wurd' er neu geboren.
Zum Kröter wurd' er auserkoren.
Kroch heraus aus seinem Grab.
Seither hält er den Sohn auf Trab.
Geschnitzt wurd' er von Yoshi-naga
nach der Gama-Sennin -Saga.
Besser erging es einem andern,
142. der mit dem Schwesterchen kann wandern
in Japan durch des Tennos Reich,
von Stadt zu Stadt, von Teich zu Teich.
Imoto, dem armen jungen Ding,
als Mädchen es gar schlecht erging.
Sie konnt' nicht schwimmen, ist ersoffen.
Der große Bruder, arg betroffen,
hat lange Zeit um sie geweint.
Nun sind erneut die zwei vereint.
Die Kleine wurd' ein hübsches Froschi.
Geschnitzt hat beide Yoshi-Goshi.
143. Der nächste schleppt als Anverwandte
Kröte mit sich herum die Tante,
die sehr jung im Januar,
mit dreißig schon gestorben war.
Aus der Oba Geisha wurd'
'ne Pogge bei der Neugeburt,
die auch heut' an jedem Weiher,
Ausschau hält nach einem Freier.
Sie lacht so manchen Frosch sich an,
dass der kaum widerstehen kann.
Bei dieser Art von Ahnenkult
verliert der Oi die Geduld,
denn ihm würd' es viel lieber sein,
hätt' er die Kröt' für sich allein.
Weil Streit es deshalb mit ihr
gab,
wendet wütend er sich ab.
"Recht so", meinte Ichi-tan,
der beide schuf einst, "recht getan".
144. Als nächstes Pärchen, Nummer sieben,
sei ein Brüderpaar beschrieben.
Geschnitzt wurd' es von Masa-mori.
Von mir hingegen stammt die Story.
Der Ani und sein kleiner Bruder
trieben als Kinder oft Schindluder.
Sie quälten Frösche und auch Kröten
und hatten Spaß dran sie zu töten.
Als sie erwachsen waren dann,
man sich der Schandtaten besann.
Aus Reue, um all das zu sühnen,
was angetan hatt' man den Grünen,
tat der Ältere 'nen Schwur
und rasierte die Tonsur,
widmete sich dem Gebet.
Wurde Sennin und Asket.
Ototo, der jüngere der zwei,
hingegen wurde Samurai.
Als Bushi, für seinen Schogun
diente er, hatt' viel zu tun.
Manch Scharmützel er bestand.
Doch schließlich er sein Ende fand.
Als sein Herr, der Schogun Jiri,
starb beging er Harakiri.
Er wollte nicht als Ronin enden.
Konnt dieses Schicksal von sich wenden.
Im Unglück hatte er noch Glück.
Als Kröter kehrte er zurück.
Der Ani, nun ein heil'ger Mann,
nahm sich des kleinen Bruders an.
Der Kröter Sennin Kopf erklomm.
So lebten beide fortan fromm.
145. Es folgt der Sennin Nummer acht.
Das Blätter-Cape in voller Pracht,
mit dem Pfirsich in der Hand,
bei Meinertzhagen ich ihn fand.
Der Ahnenfrosch auf seiner Schulter
ist ein ganz und gar okkulter,
der, das ist inzwischen klar,
vormals Schotoku Taischi war.
Mit Tatkraft, die wahrlich enorm,
bracht' er dem Lande die Reform.
Noch heute rühmt man seine Tat.
Sein Werk war der Beamtenstaat.
Der Kronprinz anno dazumal
begründete die Staatsmoral.
Erließ für die Beamtenschaft
ein Regelwerk das musterhaft
so mancher Kaiser später fand,
weil es denn Pöbel an ihn band.
Mehr will ich dazu nicht berichten.
Lassen wir all die Geschichten,
die wir diesem Mann verdanken,
in Japan drüben weiterranken.
Für uns ist eins nur interessant.
Dass er als Frosch zum Sennin fand.
Zwölfhundert Jahr' nach seinem Tode,
wie es im Shinto-Glauben Mode,
kehrte er als Gama wieder
nach Japan zu dem Sennin nieder.
Als Kröter hat im neuen Leben,
dem Sennin er manch Tipp gegeben,
wie man als heil'ger frommer Mann,
das Regelwerk umgehen kann.
Weil diese Tipps sind streng geheim,
verwende ich sie nicht zum Reim.
Ich deut' nur an, dass sie sind schuld
mitunter auch am Kröten-Kult.
Das Nets'ke schnitzte Masa-mori,
Schotoku Taischi in memori.
Doch weiter in der Ahnenreihe
folgen schon die nächsten zweie.
146. Den Dickbauch-Sennin kennen wir.
Er stellt uns vor sein Schmusetier,
das noch vor etwa einem Jahr
ein großer Sumo-Ringer war.
Zur Edo-Zeit, war er bekannt,
wurd' Kossetsushi nur genannt,
weil er beim Ringen speckbepackt,
manchen Knochen hat geknackt.
Als Frosch hingegen ist er zahm.
Die Saisei ihm die Kräfte nahm.
Wenn spielend ringen heut' die beiden,
muss keiner Knochenbruch erleiden.
Heut' legt der Sennin seine Padde
ohne Mühe auf die Matte.
In Elfenbein geschnitzt die zwo
hat einst Meister Yoshi-Tomo.
147. Das letzte Pärchen das wir seh'n
ist in der Serie Nummer zehn.
Bei Meinetzhagen Blatt 200.
Geschnitzt um circa 19-hundert,
zeigt uns die Nets'ke-Fabula
den Sennin mit dem Rahula.
Der letztgenannte, Buddhas Sohn
starb 400 vor Christus schon.
Er hat schon vieles hinter sich.
Die Götter sind nicht zimperlich.
So manche Reinkarnation
ertrug er nur mit Aversion.
Als Wurm und Eber, auch als Hahn
lebte schon der Buddha-Ahn.
Als Maus, Hund, Löwe, Ratte gar
er wieder auf der Erde war.
Einmal kam er als Schogun.
Da hatte er recht viel zu tun.
Er führte seine Kriegerscharen
im Norden gegen die Barbaren.
Mutig kämpfend mit Verstand,
Trieb er die Ainus aus dem Land.
Dann ließen ihn die Götter fallen.
Als Seiitaischogun bei allen
sein Name bestens ist bekannt.
Dass er dem Buddha anverwandt,
als Schogun kehrte einst retour,
wissen die Eingeweihten nur.
Als Nippon Ichi, „grüner Held“,
beherrschte er die Inselwelt.
Als Sake-Koster von Format,
Geschichte er geschrieben hat.
Roshi zu sein, das war ein Leben.
Einen nach dem andern heben
musste er, es war ein Fest.
Der Alkohol gab ihm den Rest.
Bevor er starb, sein letzter Toast:
„Hoch leb’ der Reiswein, na denn Prost“.
Welche Marke er genommen,
welche Sorte ihm bekommen,
das konnt’ er nicht mehr sagen.
Er hat nicht viel vertragen.
Er trank zu schnell, was man nicht soll,
war deshalb stets des Reisweins voll.
Er würde süchtig noch zum Schluss.
Sein Name war Konfuzius.
Oft noch wurde er geboren.
Zum Fuchs und Wolfe auserkoren
hatten einst die Götter ihn.
Später bracht' er's immerhin
zu Ochs und Esel und zweimal
war er das beste Pferd im Stall.
Den ganzen Zodanik hat er durch.
Dreimal war er schon ein Lurch.
Einmal geboren als Eintagsfliege,
starb er bei der ersten Liebe.
Ein andermal kam er zurück
als Schildkröter und hatte Glück.
Tausend Jahre wurd' er alt
in der beinernen Gestalt.
In dieser Zeit ging es ihm gut.
Als Fukurokujus Attribut
zog er mit dem Göttergleichen
durchs Land als Langlebigkeitszeichen.
Es waren schöne tausend Jährchen,
die sie verbrachten so als Pärchen.
Dann plötzlich 18 hundert drei
im Februar war es vorbei.
Als er an einem Blatte roch
stach zu der Adebar.
Der Schildpatt liegt in Kobe noch
wo er so glücklich war.
Neugeboren nochmals dann
fand ihn am Weg der heil'ge Mann.
Den hatte Buddha wohl geschickt
nachdem der Storch so dreist gepickt,
voll Hinterhalt und so gemein,
den Sohnemann ins Hinterbein.
Der gute Sennin, was vonnöten,
half der kranken kleinen Kröten,
pflegte sie geschwind gesund
und schloss mit ihr den Lebensbund.
So zeigt sich uns das traute Paar.
Geschnitzt vor circa hundert Jahr'
wurd' es vom Meister Yoshi-hide
gekonnt aus Elfenbein solide.
"Gama-Sennin and his frog"
schrieb Meinertzhagen nur en bloc.
Nichts zu lesen dort davon,
dass der Frosch war Buddhas Sohn.
Vom Buddha-Sohn folgt nun ein Sprung,
weg von der Seelenwanderung,
zum Sansukumi-Dreigetier,
das man trug als Obi-Zier,
über dem Kimono-Kleid,
in Japan zur Netsuke-Zeit.
Sechs Stück davon als Souvenir
bring' ich für euch zu Papier.
Allesamt von Meinertzhagen,
der sie zusammen hat getragen.
Vereint zum Sansukumi-Zwecke,
der Frosch, die Schlange und die Schnecke,
148. fand ich die" fürchterlichen drei",
gleich vornean in der Kartei.
Geschnitzt um 18 hundert zehn
sind sie im ersten Bild zu seh'n.
149. Ein Stück weiter, auf 'nem Stein,
begegnen wir den nächsten drei'n.
Der Frosch aus schändlichem Begehr,
hüpft hinter einer Schnecke her.
Diese legt 'ne gift'ge Spur,
doch die schadet der Schlange nur.
Das Reptil wetzt am Stein die Gosche
sich scharf bereits und folgt dem Frosche.
Der Quaki, weil sein Magen leer,
schnappt sich die Schnecke zum Verzehr.
Der Schlange, voller Fressbegier,
ist das Fröschlein ein Pläsier.
Sie schnappt von hinten sich den Grünen
um den Schneckenmord zu sühnen.
Dann kriecht sie weiter satt, wie dumm.
Sie kommt im Schnecken-Schleime um.
150. Auf Seite neunhundert und acht,
von Tomo-nobu hand-gemacht,
finden wir erneut die drei
bei der Todes-Rangelei.
Einer bringt den andern um,
jeder nimmt's dem andern krumm.
Keiner weiß zu welchem Zwecke
er den andern um die Ecke
bringt, trachtet nach seinem Leben..
So sind die Sansukumis eben.
151. Das nächste frog, snake, slug-Motiv
zeigt die Schlange. Aggressiv
sie die Zunge lüstern streckt
nach dem Frosch, der ihr gleich schmeckt.
Und der Quaks, zum selben Zwecke,
äugt hinüber schon zur Schnecke.
Die, in diesem Stadium,
legt das Schleim-Narkotikum
für die Natter bereits aus.
Da macht der Frosch ihr den Garaus.
152. Kurz drauf folgt schon der nächste Mord,
und so weiter und so fort.
Manch San-Sukumi-Tier-Motiv
als Netsuke dekorativ
wurd' am Obi einst getragen.
Was es dort sollt', hör ich euch fragen.
Es sollte stets erinnern dran,
dass Kriechen für den Edelmann,
wie Feigheit und auch Schleimerei,
unbedingt zu meiden sei.
Es wies drauf hin, und zwar diskret,
wie es den "cringing ones" ergeht.
Als Quer-Verweis daraus kausal,
bildete sich die Moral:
"Besser offen couragiert
als hinterhältig raffiniert.
Besser einmal Rückgrat zeigen
als allzu tief den Rücken neigen.
Besser sich 'mal einzusetzen
für den kleinen Mann, als petzen.
Besser 'mal die Meinung sagen
als dem Herrn den Rockschoß tragen.
Besser 'mal nach unten sehen
als in Fußstapfen zu gehen,
die in eine Richtung bloß
weisen meistens dubios.
Kurzum, durchs Leben so zu gehen,
dass man in den Spiegel sehen
mag und kann zu jeder Zeit
mit Stolz und mit Zufriedenheit."
Die drei, Frosch, Schnecke und Reptil,
geschnitzt im Sansukumi-Stil,
warnten in Holz und Elfenbein
davor stets, wie sie zu sein.
153. Suke-naga's Schnitzerei
weist ebenfalls hin auf die drei,
die hinterhältig kriechend zeigen,
welcher Charakter ihnen eigen.
Kriecherei, Feigheit und Hinterlist
im Leben stets zu meiden ist.
Das, geschnitzt dereinst euphorisch,
sagt uns das Nets'ke allegorisch.
154. Im nächsten Kunstwerk, undatiert
wird Frosch und Schlang' erneut serviert.
Mit 'nem verliebten Schneckenpaar
stellt Rachel Ruysch sie für uns dar.
Das Bild gibt uns den Querverweis,
dass auch in Holland als Geschmeiß
bei den Malern dort, den alten
die drei Hinterlist'gen galten.
Als nächstes folgen eins, zwei, drei
Kröten in der Frosch-Kartei.
155. Die erste, auf einer Sandale,
ist 'ne Bufo 'ne normale,
die als Erdkröt man auch kennt,
der Netsukeshi Gama nennt.
Von Masanao fein geschnitzt,
sie auf dem Pantoffel sitzt.
Ein Meisterwerk, Länge zwei Zoll,
mit Augen leuchtend, seelenvoll.
156. Die Folge-Kröte ebenso,
auf einem Einweg-Schuh aus Stroh.
Sie scheint, so hat's den Augenschein
eine Giftkröte zu sein.
Warzig, mit grimmigen Gesicht,
gleicht der Krott 'nem Bösewicht.
Der Nets'ke- Künstler Ichi-san
hat weiß Gott alles getan,
damit die Ütsche schaut auch drein
giftig wie 'ne Krott soll sein.
157. Noch grimmiger, ja beinah kalt,
die nächste warzige Gestalt.
Sie bildet sich wohl 'was drauf ein,
ein Aga-Marinus zu sein.
Einer jener Krötenriesen,
die hohes Ansehen genießen
in Japan und in Sammlerkreisen.
Dies die Nets'ken uns beweisen.
Immer wieder, unvergessen,
hat Künstlern sie Modell gesessen.
Diese hier, in Yamagata,
schnitzte für uns Yoshi-tada.
Von den Singles lasst uns nun
'nen Blick auf Lurchengruppen tun.
Davon gibt es mancherlei.
158. In der ersten sind es drei
die als Nets'ke sich erfrommen
endlich Nachwuchs zu bekommen.
Geschnitzt hat sie in Tokyo
ein Künstler namens Cho-yo.
Was 'rauskam bei dem Gruppensex
steht leider nicht im Card-Index.
In Fred'rick's Buche weiter hinten,
159. wir 'ne Krott mit Quappen finden.
Das ist im Grunde ja ganz schön.
Doch was im Bilde nicht zu seh'n,
den Kindern auf dem Kröten-Rücken,
die uns im Nets'ke so entzücken,
fehlt der Vater. Der Papa
macht Urlaub in absentia.
Als ihm die Schwangerschaft bekannt
wurd', ist er durchgebrannt.
160. Nicht besser geht's den nächsten Kleinen.
Sie suchen krampfhaft, so will's scheinen,
einen Papa für sich noch.
"Nein, nein, im Himotoshi-loch
ist er nicht". Wo er nur blieb?
Mama hat ihn doch so lieb!
Die, indes kann es nicht fassen,
dass ihr Quaki sie verlassen
hat, um mit 'ner ander'n
huckepack zu wandern.
Mit Zwillingen blieb sie zurück.
Kurz war das Amplexus-Glück.
Doch so ist das mit dem Lurch.
Ist er jung, brennt er gern durch.
Doch vielleicht zur nächsten Laich
trifft man wieder sich am Teich.
Ja vielleicht der nächste Test
besiegelt dann das Ehefest.
Ob es dazu ist gekommen,
ob er sie zur Frau genommen
oder ob der Frosch-Mama
erneut wie damals es geschah..
Dazu kann selbst Meinertzhagen
nichts genaueres uns sagen.
Geschnitzt um 18 hundert zwei
hat das Nets'ke uns Ko-kei.
Ebenfalls Ko-kei -geschnitzt
161. 'ne Gruppe auf 'nem Steine sitzt.
Sieben Stück, die kleine Schar
ist elternlos dank Adebar.
Als zu Frosch's der Storch gekommen,
die Kinder lieferte per Fracht,
hat er die Eltern mitgenommen,
ihnen das Fliegen beigebracht.
Der Storch flog bis nach Afrika
non stop die ganze Strecke.
Die Eltern flogen als Aa,
in Turin in eine Hecke.
Die Kinder auf dem Nets'ke-Stein
aus diesem Grunde sind allein.
Sie sinnieren nun auf Rache
in der Überführungssache.
Was die Frösche auf dem Stein
planen, blieb bis heut' geheim.
Doch, dass die Sache "Adebar"
noch nicht abgeschlossen war,
macht uns das nächste Nets'ke kund:
162. Sieben Fröschlein in dem Rund
einer Chrysanthemus-Blume
schnitt Sei-min ihnen zum Ruhme.
Inmitten dieser Strahlen-Blüte,
nach Sieben-Zahl-Buddhismus-Mythe,
gehen sündenfrei und rein,
drei Frösche ins Nirvana ein.
Außerhalb, die andern vier,
bilden hierzu das Spalier.
Was hat die Himmelfahrt denn nun
mit dem Elterntod zu tun?
Mit dem feigen Mord im Flug,
der sich vor Afrika zutrug?
Die Frösche, das wird offenbar,
verzieh'n dem Mörder. Adebar
wurd' nichts Böses angetan
wie geplant im Rache-Wahn.
Nicht mangels Einfalt oder Mut:
Die Frösche religiös und gut,
rechtzeitig sich drauf besannen
den Bogen nicht zu überspannen.
Sie beschlossen einzulenken;
das Leben Adebar zu schenken.
Buddha hat, was nicht gescheh'n
vom Nirvana aus geseh'n.
Er lächelte nur still bescheiden
und beendete das Leiden
der noch so jungen Waisen.
Im Hinajana sie nun reisen
ins Zentrum, um dort zu studieren,
was es heißt zu transzendieren.
Im Nets'ke, vor dem Himmelstor,
quaken fröhlich drei im Chor.
Ein letztes mal winken sie noch:
Dann verschwinden sie im Loch.
Die andern vier, beim nächsten Schritte,
so sah ich es mit viel Humor,
hüpfen demnächst bis zur Mitte,
zum Heilsziel, ins Nirvana vor.
Ein and'res Fröschlein ist noch weit
entfernt von der Nirvana-Zeit.
163. Er trägt in einem Lotossack
die Familie huckepack;
ist auf dem Weg, mit Weib und Sohn,
zur nächsten Re-Inkarnation.
Durch diese muss Familie Lurch
zum ersten mal amphibisch durch.
Damit die Wiedergeburt klappt,
hat einen Lotos sich geschnappt
der Froschpapa. Er wusst’ sehr wohl
für was der Lotos stand Symbol.
Für Ursprung, Schöpfung, Lebensspende.
Nach alt-ägyptischer Legende
der Lotos im Pharaonenland,
auch für Auferstehung stand.
Selbst Götter, nach Ägyptens Mythen,
entsprangen dort den Lotosblüten.
All das war auch dem Frosch bekannt.
Drum ist er schnell zum Teich gerannt,
ein Lotosblatt sich dort zu pflücken.
Das band er dann auf seinen Rücken
und machte sich auf diese Weise,
samt der Familie auf die Reise.
Doch der, wie wir im Nets'ke seh'n,
war so zu reisen unbequem.
Sie stiegen aus dem Rucksack aus
und hüpften schnell zurück nach Haus.
Was wurd' aus ihnen? Unbekannt.
Frederick hat's uns nicht genannt.
Was hingegen aus Papa
wurd; beweist die Chronica.
Er starb in einem Pinienwald.
Doch neugeboren saß er bald
nach seiner Re-Inkarnation
als Buddha auf dem Lotosthron.
Wer es nicht glaubt, der blätter' nach.
Auf Seite 6 im Almanach
sehen wir ihn den Propheten
für seinen Sohn asketisch beten,
dass aus diesem auch 'was wird.
Die Fliege, die im Bilde schwirrt
ist seine Frau, was er gleich roch.
Ich glaub' er liebt sie immer noch.
Das Nets'ke schnitt ins Elfenbein
Gioku-sen für uns hinein.
Bei Meinertzhagen finden wir
die drei auf Seite hundertvier.
Im Card-Indexe weiter hinten,
sind die nächsten zwei zu finden.
164. Sie sitzen auf dem Lotosblatt,
wie man sie einst geschnitten hat.
Yoshi-masa hat die beiden
geschaffen, denn er mochte leiden
Frösche über alle Maßen.
Wenn sie auf dem Lotos saßen,
deutete der Künstler an,
dass in Japan jedermann
im nächsten Leben hier auf Erden,
könnt' solch ein schönes Tierchen werden.
Die Seelenwand'rung ist legal
in Japan und durchaus normal.
Der Lotos ist, wie jeder weiß,
förderlich dem Zauberkreis.
Wie sich dieser abends schließt
um ins Wasser sich zu senken,
und auftauchend den Tag begrüßt
anmutig mit Blütenschwenken,
so ergeht's auch uns auf Erden.
Sterben und neu geboren werden,
Tod; Auferstehung, Neugeburt,
Seelenwanderung im Spurt,
für diesen Kreislauf als Symbol
hat man den Lotos oft geschnitzt.
Der Frosch darauf das Monopol
von alters her besitzt.
Vom Lotos, Frosch und Übersinn
165. schweift unser Blick zum Kappa hin.
Den Kappa-Sammler wird es freu'n.
Es folgen davon sogleich neun.
Gleich vorne an im Card-Index
ein Kappa welches wild auf Sex,
sich nähert ziemlich ungeschickt
der Muschel. Die hat zugezwickt.
Das hat dem Kappa weh getan.
Nie wieder ist er so spontan.
Das nächste Nets'ke stellt uns dar,
was Kappas Lieblingsspeise war.
166. Ein Kappa-Weibchen sich versucht
dort an der Kyuri-Frucht,
denn der leckre Gurkensaft
schenkt dem Kappa Lebenskraft.
Das Kappajunge hilft dabei
und freut sich auf den Gurkenbrei.
Auf einem Nets'ke, manju-typ,
erneut ein Kappa. Stereotyp
167. reitet auf der Gurke er
lustvoll lächelnd hin und her.
Die Kyuri, so der Schein,
könnt' beinah' ein Phalli sein.
168. Ein andres Kappa, auf dem Ast,
schleppt eine Gurke heim als Last,
die er, wo sie angebaut,
aus einem Garten hat geklaut.
Nun freut er sich, denn gleich zu Haus
presst Vitaminsaft er daraus.
Er weiß wie lecker schmeckt der Trunk
wenn die Gurke frisch vom Strunk.
Er leert das Glas in einem Zug.
Er kriegt davon gar nicht genug.
Auch den zweiten Becher ex.
Da kehrt zurück die Kraft zum Sex.
Den Rest kippt er noch obendrauf.
Schon nimmt die Sache ihren Lauf.
Vor Liebe ist er fast benommen,
so gut ist ihm der Saft bekommen.
Liebeshung'rig machte er
169. sich über eine Schildkröt' her.
Diese hat er heiß umworben.
Sie hat ihm den Spaß verdorben.
Als drängte sie der Nimmersatt
zog sie zurück sich in den Patt.
Da ist er ihr aufs Dach gestiegen.
Doch was er wollt' konnt' er nicht kriegen.
Dort sitzt er nun, man sieht ihm an,
dass er auf etwas andres sann.
Was sich gerade zugetragen
schlug dem Kappa auf den Magen.
Er hüpfte schnell zum Muschelhaus,
zog die Awabi sich heraus.
170. Die Alte war schon furchtbar zäh.
Er nahm sie trotzdem zu sich, bäh.
Als der Appetit geschwunden
ist er schnell von ihr verschwunden.
Im Holz-Netsuke von To-man,
treffen wir ihn wieder an.
171. Er isst grad' 'ne Kyuri-Frucht.
Sein Blick indessen schweift und sucht
nach einer hübschen Museme,
mit der er den Nachmittagstee,
weil man sich ja sonst nichts gönnt,
gemeinsam zelebrieren könnt'.
Und tatsächlich, Gioku-ho-sai
traf später, etwa so um drei,
172. das Kappa mit 'ner hübschen Maid,
im Teehaus dort in Zweisamkeit.
Er schnitzte sie in Elfenbein
als Nets'ke. Wie könnt's anders sein:
Liebevoll die Kappabrust.
Das Kappa-Tier in neuer Lust,
sich um das junge Ding bemühte.
Ihr Name "Aprikosenblüte".
Die statt Tee gab Gurkensaft.
Dem Kappa schwoll die Brust vor Kraft.
Sie wurde seine Oku-san.
So wurde er zum Ehemann.
Später, um auch das zu sagen,
finden wir bei Meinertzhagen,
ziemlich hinten, im Band zwo,
das Kappa schließlich irgendwo,
wie es sich im Schutz der Nacht,
173. an die Asari heran macht.
Und recht geschah ihm! Ganz geschickt
hat ihn die Muschel eingezwickt.
So flog der Seitensprung dann auf.
Als blutig kriechend er nach Haus
kam, knallte zu die eig'ne Tür
vor der Nas' dem Kappa-Tier.
So die Moral, für euch zu lesen:
Oftmals steckt das Kappa-Wesen
in unser eins sogar versteckt.
Wenn ihr es 'mal in euch entdeckt,
ködert es mit süßen Happen,
aber lasst euch nicht ertappen.
Vom Kappa gradewegs zur Nuss.
174. Dort sitzt ein grüner Pfiffikus.
Worum ist es ihm gegangen?
Weisheit wollt' der Frosch erlangen
denn er wusste es sehr wohl,
dass die Walnuss als Symbol
für Magie und Weisheit gilt.
Wer damit seinen Hunger stillt
wird kräftig, weise und uralt.
Das ist der Symbolgehalt.
175. Als Nets'ke zweimal dieses Dings...
schnitzte Shoko, rechts und links.
Welcher klüger wurd', davon
steht nicht' im Nets'ke Lexikon.
Doch beide sind inzwischen bald
hundert sechzig Jahre alt.
176. Ein andrer Frosch im Nuss-Design
ist aus 'ner Walnuss ungemein
gekonnt geschnitzt. Die Nuss noch voll.
Weisheit die schier überquoll.
Erneuerung durch Zauberkraft,
das ist ihre Eigenschaft.
Als Nets'ke so etwas zu haben
ist wundervoll für alte Knaben,
denke ich mit Wilhelm Busch.
Besonders wenn es echt, kein Pfusch.
Als nächstes wird bei Meinertzhagen
177. ein großer Mann vom Frosch getragen.
In Höflingskleidung, hohem Schuh
und dem Schirme in der Hand,
reitet mit dem Frosch per Du,
No Tofu durch das Land.
Geschnitzt hat O-toman die beiden.
Wer sie besitzt ist zu beneiden.
Denn solch ein Frosch ist für den Kenner
als Netsuke heut' ein Renner.
Den Meister 80 Kilo schwer
trägt der Frosch nun schon umher,
ohne dass er dabei schwitzt,
seit in Elfenbein geschnitzt
wurd' das interessante Paar
vor mehr als 140 Jahr'.
Ein Frosch, der so lang' sich bewährt,
ist weiß Gott sein Geld heut' wert.
178. Nach No Tofu folgt die Schlange.
Selbst der Frosch ist vor ihr bange
wenn sie windet sich wie hier,
um ihn herum in Fressbegier.
Sie versucht ihn weich zu pressen.
So lässt er sich besser essen.
Der Quaks lässt sich noch einmal drücken
um gleich darauf sie zu beglücken.
Erwähnt noch eines nebenbei.
Signiert hat Kwai-gioku-sai.
Ko-getsu aus dem Brunnen zog
179. ein Fröschlein mit dem Wassertrog.
Alles ist im Eimer
meint dazu der Reimer,
was der Frosch mit seiner Braut,
im Brunnen sich hat aufgebaut.
Den Quappen fehlt der Vater
im Leben als Berater.
Und seine Frau wird wohl verrückt
wenn sie dort unten keiner drückt,
wie er es hat so oft getan,
im Brunnenschachte der Galan.
"Was macht sie nur ganz ohne mich",
dacht' er. Doch unverbesserlich,
180. im nächsten Eimer aufmerksam
folgte sie dem Bräutigam.
Die Quappen lässt man Quappen sein.
Die kommen schon zurecht allein.
Weiter geht es im Geschehen.
Den nächsten Grünen, den wir sehen,
von Suke-naga hand-signiert,
bei Meinertzhagen registriert,
ist ein Frosch, der holz-geschnitzt
181. auf einem Dachziegel brav sitzt.
Dort dem Netsuki jederzeit,
wünscht er Glück und Fruchtbarkeit.
Der nächste in der Prozession
182. präsentiert einen Dankon.
Das Nets'ke soll ein Hinweis sein
auf den Tagata-Pilger-Schrein,
wo der Dankon wird verehrt.
Als Nets'ke er oft wiederkehrt.
Hundertmal bestimmt und mehr
gab sich das Fröschlein dafür her,
zu zeigen sich aus Wurzelholz
samt dem Dankon-Mannesstolz.
Die Wurzel, die das Leben spendet,
hat Ju-gioku formvollendet,
doch verschleiert uns geschnitzt.
183. Der Frosch, der auf dem Phalli sitzt,
auf dem Lotos, innen hohl,
ist ein Fruchtbarkeitssymbol.
Die Lotosknospen, deren zwei,
stellen die Hoden dar hierbei,
und der kleine Frosch daneben,
ist der neue Keim, das Leben.
184. Auch der Frosch auf der Melone
ist sexuell geseh'n nicht ohne.
Er benimmt sich ungezogen.
Und der Fruchtstrunk umgebogen,
in Elfenbein geschnitzt so schön,
deutet diskret, nicht obszön
an, was das Fröschlein hat davon.
Eine Ejakulation.
185. Auf dem Lotos-Früchte-Stand
ich den blauen Moorfrosch fand.
Was man im Bild nur ahnen kann:
Zwei Lotos-Samen deuten an,
von unten her, vom Boden,
lose eingefügt, die Hoden.
Als letztes nun bei Meinertzthagen,
186. ein Sagemono-set zum tragen.
Am Bokuto, aus Holz gemacht,
der Ojime-Totenschädel wacht,
dass niemand geht ans Tonkotsu,
der nicht berechtigt wär dazu.
Auf dem Beutel für Tabak,
sitzt ein Frosch geschnitzt in Lack.
Was er dort symbolisiert?
Langes Leben ungeniert
und Gesundheit er verspricht.
Allerdings aus Rauchers Sicht.
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